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Kneuss Güggeli AG sorgt für rote Köpfe

Es brodelt im Schweizer Geflügelmarkt. Die Kneuss Güggeli AG versucht offenbar unhaltbare Verträge auszuhandeln. Die Verhandlungsposition der Produzenten könnte geschwächt werden.

Doris Bigler |

 

 

Es brodelt im Schweizer Geflügelmarkt. Die Kneuss Güggeli AG versucht offenbar unhaltbare Verträge auszuhandeln. Die Verhandlungsposition der Produzenten könnte geschwächt werden.

Der Geflügelmarkt verlief in den letzten Jahren stets ruhig und erfreulich. Die Produzenten profitierten von der tiefen Inlandversorgung und der gesteuerten Produktion in Form von stabil guten Preisen.

Einzelverträge

Diesen Frühling war aus der Geflügelbranche jedoch Kritik am viertgrössten Schweizer Geflügelverarbeiter, der Firma Kneuss Güggeli, zu vernehmen. Er habe die Produktion zu stark ausgedehnt und versuche nun durch tiefere Produzenten- und Marktpreise Marktanteile zu generieren. Kneuss-Geschäftsführer und Teilinhaber Daniel Kneuss nahm zu den Vorwürfen Ende Mai in einem Interview mit dem «Schweizer Bauer» Stellung und stritt sie darin ab. Seiner Meinung nach seien die Kneuss-Produzenten glücklich.

Etwas anders tönte es am 22. Juni im Restaurant Bären in Mägenwil AG. Die Firma Kneuss lud ihre Produzenten dorthin zu einem Treffen ein. Der «Schweizer Bauer» durfte an der Versammlung nicht teilnehmen, konnte aber im Anschluss mit einigen Poulet-Mästern sprechen. «Es ging darum, dass Kneuss künftig nicht mehr mit der Vereinigung der Kneuss-Mäster kommunizieren will, sondern mit jedem Produzent einzeln einen Vertrag abschliessen möchte», erklärt ein Mäster. 

Preissenkungen einfacher durchsetzen

In den vergangenen Monaten sei man sich über gewisse Verhandlungspunkte, zum Beispiel über einen Preisabzug bei einem zu hohen Anteil verkrusteter Fussballen, nicht einig gewesen. «Wenn jeder Produzent einzeln einen Vertrag mit Kneuss abschliesst und die Gespräche über Preise und Anforderungen nicht mehr über den Verein laufen, sehen wir die Gefahr, dass die Verhandlungsposition der Produzenten geschwächt wird», befürchten die Kneuss-Mäster. Neue Anforderungen oder Preissenkungen könnten so einfacher durchgesetzt werden.

Daniel Kneuss sieht die Veränderungen als dynamischen Prozess, um die Produzenten «fit für die Zukunft zu trimmen», wie er nach dem internen Produzentengespräch sagte. «Veränderungen prägen unser Leben.» Ein wichtiger Punkt für das Image des Schweizer Geflügelfleisches sei das Tierwohl. Hier wolle Kneuss Güggeli neue Massstäbe setzen und starte einen Veränderungsprozess.

Bauernverband bietet Hilfe an

Kneuss bestätigte, dass er künftig neue Kommunikationswege mit den Produzenten geht. Zum Beispiel über eine Internetplattform, wo sich jeder Produzent sofort melden kann. So kann jeder Produzent direkt seine betriebsspezifischen Bedürfnisse melden. «Dies ist besser als nur ein Treffen pro Jahr. »

Wie es konkret weitergeht in der Zusammenarbeit zwischen Kneuss Güggeli und seinen Produzenten, ist zurzeit noch offen. Der «Schweizer Bauer» weiss, dass den Mästern bereits juristische Hilfe durch einen Anwalt des Schweizer Bauernverbandes angeboten wurde.  

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