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Ökologischer Zustand von Schweizer Bächen ungenügend

Der ökologische Zustand von Schweizer Bächen ist laut einer Studie ungenügend. In über 70 Prozent von 99 untersuchten Bächen fanden Forschende des Wasserforschungsinstituts Eawag keine Insektenlarven und andere Kleinlebewesen, die empfindlich auf Pestizide reagieren.

sda |

Die meisten der untersuchten Bäche im Mittelland, in Teilen des Juras und in Talebenen grösserer Täler erfüllten damit ihre Rolle als Lebensraum für Tiere nur eingeschränkt, teilte die Eawag am Montag mit. Nur an rund 20 Prozent der Stellen sei die Lebensgemeinschaft naturnah und standortgerecht, hiess es im Fachartikel.

Kleine Bäche und Flüsse bilden laut dem Fachartikel den grössten Teil des 65›000 km langen Gewässernetzes der Schweiz. Sie sind damit ein wichtiger Lebensraum für viele Fischarten, Insektenlarven, Kleinkrebse und Würmer.

Zustand begradigter Bäche schlechter

Die Forscherinnen und Forscher verwendeten die sogenannten Makrozoobenthos, zu denen Insektenlarven gehören, als Indikator dafür, wie gut die Gewässerqualität ist. Einzelne Arten dieser Gemeinschaft reagieren sehr empfindlich gegenüber Veränderungen in ihrer Umwelt, zum Beispiel auf Schadstoffe oder Verbauungen im und am Gewässer oder auf die Landnutzung im Einzugsgebiet. Das erlaubt laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Rückschlüsse auf die Qualität der Gewässer.

Besonders beeinträchtigt waren laut der Untersuchung der Eawag Bäche, deren Struktur stark verändert wurde, also etwa Bäche, die begradigt wurden. Zudem wirkte sich ein grosser Anteil an Ackerland, Obstkulturen und Reben im Einzugsgebiet der Bäche besonders negativ auf das Vorkommen der empfindlichen Kleinlebewesen aus, wie aus der im Fachblatt «Aqua & Gas» veröffentlichten Studie hervorgeht.

Biodiversität muss geschützt werden

Die Eawag schreibt ausserdem: «Die Studie bestätigt somit, dass die Insektengemeinschaften in einem grossen Teil der Schweizer Bäche mit einer zu hohen Pestizidbelastung und einem schlechten ökomorphologischen Zustand stark gestört sind. Sie unterstreicht damit die Dringlichkeit von Massnahmen zum Schutz und zur Aufwertung dieser Gewässer. Eine Reduzierung der menschlichen Einflüsse ist entscheidend, um die Lebensräume für Tiere zu erhalten und die Biodiversität zu schützen.»

Zur Medienmitteilung der Eawag mit einer Karte der untersuchten Bäche gelangt man hier .

Kommentare (8)

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  • Biopuur | 10.05.2024
    Mich hätte interessiert, ob frühere Messungen zum Vergleich herangezogen werden konnten. Und ob die Situation in Regionen mit weniger Ackerbau wirklich besser ist. Finde die Aussagen ohne obengenannte Vergleichsdaten heikel, um nicht zu sagen: reißerisch.
  • strahm | 07.05.2024
    sicher nur verursacht durch die Landwirtschaft. Was wir Menschen an Medikamenten zu uns nehmen, wird durch die Luft ausgeschieden? Frage mich auch, wohin,Gift und Dünger von Gärten, Golfplätzen und Sportplätzen geht?
    • Heidi | 10.05.2024

      Lies den Beitrag! Anders als auch schon wird hier klar dem Siedlungsdruck die Hauptschuld gegeben.

  • Urs Wälchli | 06.05.2024
    Wie ist wohl der ökologische Zustand auf all der verbetonierten Flächen in den letzten 50 Jahren?
  • kusi | 06.05.2024

    und wahrscheinlich ist wieder die Landwirtschaft daran Schuld,macht nur weiter so irgendwann holt der Biodiversitätswahn alle ein,die Bevölkerung wächst und die Anbauflächen immer kleiner so kann das sicher nicht weitergehen irgendwann wird der Hunger regieren

    • Burri | 07.05.2024
      Danke für diese Ansicht, bin auf der gleichen Wellenlänge.
  • Heiri Huber | 06.05.2024
    Menschliche Einflüsse reduzieren, ähm wohin fliesst der Überlauf bei Regen aus der Kanalisation?! Die Trennsysteme für Regenwasser überall sofort Nachrüsten. In England hat man das gleiche Problem
  • Melker | 06.05.2024
    Der Abstimmungskampf der Biodiversitätsinitiative hat begonnen…
    Man beachte Zeitungsartikel 20min und Schweizerbauer😡
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