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Komfortables Ja für ein «Wallis ohne Grossraubtiere»

Christian Zufferey |

Die Gegner der Initiative  haben mit Flyern und Plakaten, die einen Luchs, einen Steinadler oder einen Wolfs-Welpen im Fadenkreuz zeigen, im Vorfeld für ein Nein geworben,
Christian Zufferey

 

Mit 62,67 Prozent Ja stimmt die Walliser Bevölkerung der Volksinitiative "Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere" überraschend deutlich zu, im deutschsprachigen Oberwallis beträgt der Ja-Stimmen-Anteil gar 80,84 Prozent, darunter 12 Gemeinden, die mit über 90 Prozent zugestimmt haben.

 

Das Stimmvolk hiess die von einem Dutzend Oberwallisern und mehreren CVP- und CSP-Politikern lancierte Verfassungsinitiative mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 62,67 Prozent (87’088 zu 51’875 Stimmen) gut. Die Abstimmung mobilisierte einen grossen Teil der Bevölkerung: die Stimmbeteiligung lag bei hohen 65,22 Prozent. Die grösste Stadt des Wallis, die Kantonshauptstadt Sitten, hat der Initiative mit 50,27 Prozent Ja zugestimmt.

 

Zeichen setzen

 

Demnach muss der Kanton Wallis nun, wie knapp zwei Jahre davor schon der Kanton Uri, Vorschriften zum Schutz vor Grossraubtieren, namentlich Wolf, Luchs, Bär und Goldschakal, und zur Beschränkung und Regulierung des Bestands erlassen. Die Förderung des Grossraubtierbestands soll verboten werden.

 

Der Staatsrat des Kantons Wallis hat den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern im Vorfeld der Abstimmung empfohlen, die Initiative anzunehmen, um die steigende Besorgnis der Walliser Bevölkerung über die Zunahme der Grossraubtiere zum Ausdruck zu bringen.

 

Die Walliser Landwirtschaftskammer (WLK) begrüsst die deutliche Annahme der Initiative und sieht sie als «ein Zeichen dafür, dass die Walliser Bevölkerung die unkontrollierte Entwicklung der Wölfe nicht mehr erträgt.» Die Initiative soll als klare Botschaft an die Bundesbehörden verstanden und als Legitimation für Walliser Parlamentarier, Druck auf Bundesbern auszuüben, «damit rasch Regulierungsmassnahmen ergriffen werden.»

 

«Initiative sinnlos»

 

Die Gegner der Initiative, darunter die Walliser Gesellschaft für Wildtierbiologie (Fauna-vs), haben mit Flyern und Plakaten, die einen Luchs, einen Steinadler oder einen Wolfs-Welpen im Fadenkreuz zeigen, für ein Nein geworben, was letztlich aber von nur wenigen Gemeinden im Unterwallis erhört wurde. Unter ihnen die beiden Städte Monthey und Martigny.

 

Sie sehen die Initiative als «Initiative gegen Wildtiere», weil sie auch auf andere Arten wie etwa den Uhu abziele, als «absolut sinnlos», weil die Initiative dem Bundesrecht widerspreche und als «Täuschung des Stimmvolks», weil der Wunsch ohne Raubtiere leben zu wollen utopisch sei. Zudem biete das Wallis ideale Bedingungen für Grossraubtiere, argumentierte das Nein-Komitee. 

 

Gegenwärtig geht man im Wallis davon aus, dass sich etwa 30 bis 50 Wölfe auf dem Kantonsgebiet aufhalten könnten.

 

Die Regulierung des geschützten Wolfs ist Sache des Bundes. Das revidierte Jagdgesetz, das den Kantonen mehr Kompetenzen bei Abschüssen eingeräumt hätte, lehnten die 51,9 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten im September 2020 ab. Das Walliser Stimmvolk votierte damals mit 68,6 Prozent der Stimmen deutlich für die Vorlage.

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