Für grosse Verärgerung bei Bäuerinnen und Bauern hat die Komikerin Anke Engelke gesorgt. Wie der Verein information.medien.agrar (i.m.a) am 15. Februar berichtete, ist der Anlass dafür die neue Fassung des Kinderstuben-Klassikers «Die Häschenschule».
Hasen fürchten sich vor Landwirtschaft
In dem 100 Jahre alten Bestseller wird in Reimen erklärt, was kleine Hasen in der Natur lernen und warum sie vor dem Fuchs die Flucht ergreifen sollten. In Engelkes neuer Version ernährt sich der Fuchs laut i.m.a aber vegan, freundet sich mit Hasen an und erklärt Bauern und Bäuerinnen zu Feinden. Engelke hat den Bestseller zudem in «Die neue Häschenschule» umgedichtet.
Ihre Reime fokussieren sich dem i.m.a zufolge auf einen Fuchs, der sich von Möhren statt Mäusen ernährt. Er wird zum Freund der Hasen, die ihn eigentlich fürchten sollten. Doch in Engelkes Buch müssen sich die Hasen vor Bauern und Jägern, vor Pflanzenschutzmitteln, Mähdreschern, Traktoren und der Landwirtschaft insgesamt fürchten.
Totenkopf «Achtung Gift!»
Die Illustratorin Mareike Ammersken inszenierte dazu, wie der i.m.a weiter ausführt, das Schreckensszenario mit eingezäuntem Getreidefeld, vor dem ein Schild mit Totenkopf und der Aufschrift «Achtung Gift!» warnt: «Hier bloss nix essen, nix berühren, sonst bekommt man Gift zu spüren!». Der Versuch einer zeitgemässen Neuauflage eines Kinderbuchs ist damit für i.m.a-Geschäftsführer Patrik Simon «gründlich schiefgegangen».
Tiere würden in vermenschlichten Posen gezeigt, Fakten umgedeutet. Füchse seien Raubtiere und Fleischfresser, als Vegetarier wären sie nicht überlebensfähig. «Kinder sollten vor den Tieren Respekt haben, sie nicht wie Hasen als Kuscheltiere betrachten, was das Buch suggeriert», betont Simon. Engelke sagte kürzlich in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (SZ), dass es eigentlich nicht ihre Idee gewesen sei, die Landwirtschaft zum Buhmann zu machen. Das habe vielmehr der Verlag gewollt, weil es auch in der neuen Geschichte «einen Konflikt oder eine Gefahr» geben sollte. Dieser habe eine Stellungnahme versprochen, schweige aber.
Bauern enttäuscht
Landwirte sind enttäuscht über das Buch. Landwirt Christian Kergassner sagte zur «Abendzeitung» : «Ich finde es schade, welches Bild durch dieses Buch bei Kindern verfestigt wird.» Landwirte würden als «Umweltvernichter» dargestellt. Das sei eine Überspitzung, die nicht mehr der Realität entspreche. «Ich fahr' seit 25 Jahren Mähdrescher, ich liebe es und deshalb bin ich Landwirt geworden», sagt der Bauer zur Zeitung. Es ginge immer darum, mit und nicht gegen die Natur zu arbeiten.
Bauern warnen gegenüber dem «Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt» von Mobbing gegenüber Bauernkinder. «Wenn Engelke Landwirte nicht ausstehen kann, ist das ihr Ding. Das aber auf den Rücken der Kinder auszutragen, ist perfide und an Perversion nicht zu übertreffen», sagt ein Landwirt. Das Wochenblatt fasst das Buch wie folgt zusammen: «Bauern vergiften die Umwelt, Jäger schiessen süsse Tiere tot und Mähdrescher sind gefährliches Teufelszeug.»
Also die Dame als B-Promi zu verunglimpfen ist grad etwas gewagt.. Die hat in etwa so viel Fans wie die Schweiz Einwohner hat..
Heute haben wir 25% Biodiversitätsflächen, Füchse, Dachse, Hunde und Katzen en mass, aber keine Hasen und Rehe mehr.
Wo liegt der Fehler?
Die ist für mich Persona nongrata