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Kompost zu Betriebsstandbein gemacht

Isabelle Schwander |

 

Die Familie Daepp bewirtschaftet am Stadtrand von Arbon TG einen vielseitigen Hof. Der Vertrieb von Kompost entwickelte sich für sie zu einem wichtigen Betriebszweig.

 

Der Familienbetrieb agro-daepp aus Arbon übernimmt, teils im Auftrag umliegender Gemeinden sowie für Private, die Kompostierung von Grüngut. Über Tausend Tonnen Material werden pro Jahr angeliefert.

 

80 Prozent in die Landwirtschaft

 

Auf die Komposthaufen kommen Laub, Rasenschnitt, Äste, Gartenabfälle, Blumen, Rüstabfälle und anderes organisches Material. Vergärbares Material mit viel Energie wird in umliegende Biogasanlagen weiterverteilt. Tobias Daepp arbeitet auf dem elterlichen Betrieb mit. «Kompost ist förderlich für den Humusaufbau und für  gesunde Böden. Ein gesunder und aktiver Boden ist die Grundlage für gesunde Pflanzen. Dank des Komposteinsatzes bauen wir seit Jahren erfolgreich Brotweizen an, ganz ohne Einsatz von Fungiziden oder Insektiziden», erklärt der Junglandwirt.

 

Das Team von agro-daepp

 

Betriebsleiterpaar Ruth und Ruedi Daepp; Tobias Daepp, (Landmaschinenmechaniker/Agronom); Ursula Daepp, (Master of Arts HSG in Rechnungswesen und Finanzen), Betriebsadministration in Teilzeit; vier Mitarbeiter in Vollzeit-Anstellung (Landwirte EFZ) zwei Auszubildende zum Landwirt EFZ sowie zwei Praktikanten. Bei Arbeitsspitzen im Sommer werden einige Aushilfen in der Lohnunternehmung und für Feldarbeiten eingesetzt.

 

Zu 80 % geht der Kompost von agro-daepp in die Landwirtschaft in der Region, respektive in den angrenzenden Kanton St. Gallen. Die restliche Menge wird im Gartenbau verwendet. «Seit 2021 ist unser Kompost beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) gelistet. Wir arbeiten unter Berücksichtigung der strengen Anforderungen an die Qualitätssicherung und unterziehen uns regelmässigen Betriebskontrollen», hält Daepp fest.  agro daepp ist regional gut verankert. Sowohl beim Einsatz wie auch für das Abholen des Grünguts für die Kompostierung fallen nur kurze Transportwege an.  

 

 

Miteinander mit Bevölkerung

 

Weitere Betriebszweige bei agro-daepp sind die Hühnerhaltung, die Rindermast, Pensionspferde, Tafelobst und Ackerbau mit den Kulturen Raps, Zuckerrüben, Mais, Weizen, Gerste und Urdinkel. Zum Betrieb gehört auch eine Lohnunternehmung. 

 

Betriebsspiegel:

 

Ackerbau, Rindermast, Hühnerhaltung, Pferdepension, Tafelobst, Kompost und Lohnunternehmung für andere Landwirtschaftsbetriebe. Im Hofladen vermarktet die Familie Daepp Tafelobst, Eier, Kartoffeln, Zwiebeln und saisonale Früchte: Kirschen, Spargeln, Rhabarber, Erdbeeren, Kürbisse sowie Süssmost vom eigenen Hof sowie von anderen Betrieben in der Region.

 

«Meine Eltern haben Anfang der 1990-er-Jahre den Grundstein gelegt für einen Betrieb, der sich im Laufe der Jahre sukzessive weiterentwickelte und sich heute vielseitig und sicher auch nach aussen als repräsentativ für die produzierende Landwirtschaft zeigt», hält Tobias Daepp fest. Das Miteinander mit der Bevölkerung ist der Familie Daepp wichtig: «So arbeiten wir beispielsweise mit Schleppschlauchverteiler und bringen, wenn immer möglich, an Wochenenden, von denen wir wissen, dass unsere Nachbarn einen Grillabend vorhaben, keine Gülle aus.» 

 

Reduktion von Pflanzenschutzmittel

 

agro-daepp ist auch einer der Betriebe, die am Ressourcenprojekt PFLOPF des Kantons Thurgau teilnehmen. PFLOPF hat zum Ziel, die Optimierung und Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes mit Precision Farming-Technologien zu erreichen. «Die Projektteilnahme bringt uns in Kontakt und den Austausch mit Beratern und anderen Anwendern, davon profitieren beide Seiten», so Tobias Daepp. So konnten einige Erkenntnisse gewonnen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. In manchen Fruchtfolgen könne man auf den Einsatz von Herbiziden verzichten.

 

Für Betriebsleiter Ruedi Daepp und seinen Sohn Tobias ist eine ressourcenschonende und nachhaltige Produktionsweise wichtig. Die Kompostierung ist ein wichtiger Betriebszweig bei agro-daepp.
Isabelle Schwander

 

Im Bereich der Lohnunternehmung stellt die Familie Daepp fest, dass ihre Berufskollegen vermehrt ganz auf den Einsatz beispielsweise von Pestiziden verzichten, insbesondere beim Anbau von Weizen und Mais. Tobias Daepp ist seit einigen Jahren im Präsidium der Junglandwirte-Kommission, einer Kommission des Verbands Thurgauer Landwirtschaft, engagiert. «Ich finde den Erfahrungsaustausch mit Berufskollegen wertvoll. Wir lernen voneinander und können so auf unseren Betrieben in allen Bereichen immer besser werden», führt er aus.

 

Betrieb lehnt Agrarinitiativen ab

 

Die Familie Daepp setzte sich intensiv mit den beiden Agrarinitiativen und deren Auswirkungen auseinander. «Wenn die beiden Agrarinitiativen angenommen würden, wäre unter anderem unser Zuckerrüben- und Rapsanbau gefährdet. Wir nutzen Pflanzenschutzmittel zur Sicherung des Pflanzenertrags und der Qualität unserer Ernteprodukte. Unser Ziel ist ein effizienter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Dahinter stehen wird und wir können den Konsumenten erklären, wie und weshalb wir diese Mittel einsetzen», betont Tobias Daepp. Die beiden Agrarinitiativen seien aber kontraproduktiv, gefährdeten die regionale Produktion und insbesondere auch Familienbetriebe.

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