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«Konfliktpotenzial nimmt zu»

10'200 Unfälle verursachten Rinder 2014 in Deutschland – mehr denn je. In der Schweiz wurde keine Zunahme der Unfälle registriert. Dank den Vorsichtsmassnahmen der Bauern. Aber das Konfliktpotenzial steigt weiter.

 

10'200 Unfälle verursachten Rinder 2014 in Deutschland – mehr denn je. In der Schweiz wurde keine Zunahme der Unfälle registriert. Dank den Vorsichtsmassnahmen der Bauern. Aber das Konfliktpotenzial steigt weiter.

«2014 haben Kühe mehr Menschen getötet als Weisse Haie». Das titelte das deutsche Magazin «Die Welt» Anfang Jahr. Allein in Deutschland sei es zur Rekordzahl von 10'200 Unfällen mit Rindern gekommen, wovon 4 für den Menschen tödlich geendet hätten.

CH: 2014 niemand getötet

In der Schweiz ist die Problematik bekannt. «Im Gegensatz zu Deutschland, wo die landwirtschaftlichen Berufsverbände auch Versicherungsfragen abwickeln, haben wir allerdings keine exakten Zahlen», betont Beat Burkhalter von der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL). «Werden Bauern von einem ihrer Tiere angegriffen, behalten sie das oft für sich, während Drittpersonen den Vorfall eher herumerzählen, sodass er von den Medien aufgegriffen wird.»

Der BUL ist aus dem letzten Jahr kein Fall bekannt, bei dem ein Rindvieh einen Menschen getötet hätte. Die Erfassung ist noch nicht abgeschlossen. «Bisher haben wir Kenntnis von etwa einem Dutzend Unfällen mit Rindern, die sich 2014 ereigneten», weiss Dominique Thiévent von der BUL. Die Zahl bewege sich im Vergleich zu den Vorjahren etwa in ähnlichem Rahmen.

Wanderer müssen Verhalten ändern

Trotzdem findet Burkhalter: «Das Konfliktpotenzial nimmt zu.» Einerseits gebe es immer mehr Laufställe, immer mehr Mutterkühe und immer grössere Herden. «In all diesen Fällen sind die Kühe weniger zahm als früher im Anbindestall.» Andererseits würden immer mehr Menschen in der Natur und in den Bergen Erholung suchen. «Auch wenn die Bauern einen grossen Aufwand betreiben und mit Warnschildern, Infotafeln und Flyer warnen, sind viele dieser Wanderer oder Biker nur beschränkt bereit, ihr Verhalten zu ändern», so Burkhalter.

Dazu komme, dass manch ein Wanderweg heute anders geplant würde. «Im Nachhinein kann man einen markierten Weg durch eine Alpweide, der auf allen Karten verzeichnet ist, aber kaum noch verlegen.» Daniel Flückiger von Mutterkuh Schweiz ist sich dessen bewusst: «Jeder Tierhalter mit Wanderwegen auf seinem Land tut gut daran, wenn er überprüft, ob er das Nötige macht, um Unfällen vorzubeugen.» Dafür gebe es einen Ratgeber. «Viele Wege werden von Erholungssuchenden, oft mit Hunden oder Bikes, intensiv genutzt. Sie können die Gefahren in Zusammenhang mit Tieren nicht immer einschätzen.»

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