In der Demokratischen Republik Kongo sind Hunger und Unterernährung im weltweiten Vergleich am weitesten verbreitet. Das von jahrelangem Bürgerkrieg gezeichnete Land im Herzen Afrikas ist das Schlusslicht auf dem jüngsten Welthunger- Index.
Die Lage im Kongo hat sich seit 1990 gegen den weltweiten Trend verschlechtert, wie die deutsche Hilfsorganisation Welthungerhilfe am Dienstag mitteilte. Insgesamt ist gemäss dem Index in 26 Ländern die Hungersituation sehr ernst odder sogar gravierend.
Die starken Schwankungen und die derzeitigen Rekordhöhen bei den Nahrungsmittelpreisen verschärften den Hunger und die Armut weltweit, teilte die Welthungerhilfe mit. Menschen in Entwicklungsländern müssten rund 70 Prozent ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben.
Insgesamt steht nicht Afrika südlich der Sahara, sondern Südasien am schlechtesten da. Besonders dramatisch ist die Lage in Bangladesch, Indien, Nepal, Kambodscha und Nordkorea. Auch in dem noch immer unter den Folgen des schweren Erdbebens von Anfang 2010 leidenden Haiti verschlimmerte sich die Lage.
Hunger und Kindersterblichkeit
Überdurchschnittliche Verbesserungen schafften seit 1990 mehrere grosse Länder Lateinamerikas, etwa Mexiko und Peru, aber auch Iran und Saudi-Arabien.
Die Welthungerhilfe will mit ihrem Index nicht nur den Anteil der Unterernährten festhalten. Sie berücksichtigt auch das Untergewicht von Kindern unter fünf Jahren und den Anteil der Kinder, die unter fünf Jahren sterben.
Unterernährung ist laut Welthungerhilfe zur Hälfte für Kindersterblichkeit verantwortlich. Weltweit ist dieser Anteil seit 1990 zwar im Rückgang, nicht aber in Burundi, Nordkorea, den Komoren, Swasiland und der Elfenbeinküste.


