Die Corona-Pandemie hat sich auch auf den Verzehr von Kartoffeln beziehungsweise deren Verwendung niedergeschlagen.
Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mitteilte, verspeiste jeder Bundesbürger im Wirtschaftsjahr 2020/21 durchschnittlich 59,4 kg Kartoffeln. Das waren 2,2 kg mehr als im Vorjahr.
Dabei stieg der Verbrauch von Speisefrischkartoffeln nach Angaben des zur BLE gehörenden Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) um rund 3 kg auf 24,4 kg, während er bei Kartoffelerzeugnissen wie Pommes frites, Kartoffelsalat oder Chips um 400 g abnahm.
Weniger Pommes nachgefragt
Laut BLE setze sich damit die Entwicklung des Vorjahres fort, wonach Corona zu einer verstärkten Mahlzeitenzubereitung mit Speisekartoffeln in privaten Haushalten führte, während die Einschränkungen im Ausser-Haus-Verzehr den Konsum von Pommes dämpften.
Da es für Kartoffeln, die zu Pommes frites weiterverarbeitet wurden, aufgrund der Pandemie zu Absatzproblemen kam, wurden diese teilweise in Stärkefabriken verarbeitet oder in die Fütterung gegeben. So stieg 2020/21 der Anteil der industriellen Verwertung der Knollen gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 14 %, die Futterverwendung legte von 4 % auf 5 % zu.
Inlandbedarf gedeckt
Der Anteil für den Nahrungsmittelverbrauch war dagegen von 70 % auf 68 % rückläufig, und es wurden anteilig auch etwas weniger Kartoffeln als Pflanzgut verwendet. Die Kartoffelanbaufläche lag 2021 laut BLE bei 258’300 ha und damit etwa 6 % unter dem Vorjahresniveau.
Erstmals seit 2016 war damit eine Verkleinerung des Produktionsareals festzustellen. Die vorläufige Erntemenge sank gegenüber der guten Vorsaison um gut 9 % und belief sich auf rund 10,6 Mio t.
Der inländische Bedarf an Kartoffeln kann jedoch gut aus der heimischen Erzeugung gedeckt werden. Im Jahr 2020/21 lag der Selbstversorgungsgrad bei 145 %.