Auch in Italien sehen sich die Tierhalter mit Forderungen nach einer Verringerung des Fleischkonsums und mehr Nachhaltigkeit konfrontiert. Diese wehren sich.
Für Aufregung in der Branche sorgten kürzlich Aussagen von Umweltminister Roberto Cingolani. Der Ressortchef hatte die Intensivlandwirtschaft als Problem bezeichnet, weil diese schwerwiegende Veränderungen des Ökosystems verursache.
Ein zu großer Fleischkonsum habe zudem bekanntlich negative Folgen für die Gesundheit, weshalb ein Teil der tierischen Proteine durch pflanzliche ersetzt werden sollten. Cingolani erklärte zudem, dass zur Erzeugung von tierischem Eiweiß sechs Mal mehr Wasser verbraucht werde, und die «intensive Tierhaltung» für 20 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sei.
Dachverband: «Falschaussagen der Umweltministers»
Der Dachverband der Rinderhalter (A.O.P. Italia Zootecnica), der die elf wichtigsten Verbände der Branche vertritt, trat den Aussagen des Ministers entgegen. Der Verbandsvorsitzende Fabiano Barbisan warf Cingolani Falschaussagen vor. Die italienische Rinderhaltung sei europa- und weltweit einzigartig und garantiere Umweltverträglichkeit sowie soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.
Auch der Agrarwissenschaftler Prof. Giuseppe Purina von der Universität Sassari widersprach dem Minister. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) habe den globalen Emissionsanteil der Tierhaltung auf 14,5 % veranschlagt. Für Italien gehe das Institut für Umweltschutz und Umweltforschung (ISPRA) von 5,2 % aus.
Vergleichsweise tiefer Fleischkonsum
Hinsichtlich des Fleischkonsums verwies Purina darauf, dass der mittlere Verzehr in Italien mit jährlich 38,8 kg pro Kopf unter den entwickelten Ländern eher gering ausfalle. Der Vorsitzende des Verbandes der Geflügel- und Eiererzeuger (Unaitalia), Antonio Forlini, versuchte derweil, die Wogen etwas zu glätten. «Anstatt gewisse Sparten zu brandmarken, sollten wir und die öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten, damit unsere Produktionskette noch nachhaltiger und umweltfreundlicher wird», erklärte Forlini.
B. F. hat es jedenfalls geschafft, das Niveau des Schweizer Bauer auf ungeahnte Höhen zu hieven.....
Nimm doch konkret zu einem Kommentar von mir Bezug, D. Wismer!