«Kosmischer Zoo» gelandet: Nach fast anderthalb Monaten im Weltall ist eine russische Raumkapsel mit Geckos, Fruchtfliegen und Mikroorganismen zur Erde zurückgekehrt. Der fast 7000 Kilogramm schwere Apparat «Foton-M» landete am Montag im Gebiet Orenburg am Ural nahe der Grenze zu Kasachstan.
Dies teilte die Moskauer Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Ob die «Biotouristen» die Reise ins All überlebt haben, war zunächst unklar. Die Raumkapsel mit den Reptilien, Fliegen und insgesamt 22 wissenschaftlichen Gerätschaften soll im Moskauer Institut für medizinisch-biologische Probleme der Akademie der Wissenschaften geöffnet werden, hiess es. Dort wollen Forscher etwa die Auswirkung der Schwerelosigkeit auf die Tiere und Pflanzensamen untersuchen. Sie erwarten, dass sich die fünf Geckos und Fliegen vermehrt haben.
Die Apparatur war am 19. Juli ins All geschossen worden. Die Raumkapsel hatte ursprünglich zwei Monate im All rund 500 Kilometer über der Erdoberfläche schweben sollen. Allerdings hatten die Wissenschaftler wegen technischer Probleme zeitweilig den Kontakt zu dem Apparat verloren. Sie entschieden sich deshalb für eine vorzeitige Rückkehr des «kosmischen Zoos».
«Gecko-Verbot» für Raumflüge nach Tod von Echsen im All
Nach dem Kältetod von fünf Geckos während eines Raumflugs hat die Russische Akademie der Wissenschaften künftige Versuche mit den Reptilien im All ausgeschlossen.
«Wir werden sie nicht mehr verwenden, da technische Probleme bei solchen Forschungsflügen nie auszuschliessen sind», sagte der Biologe Sergej Saweljew am Dienstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau.
Die Geckos waren am Montag an Bord der russischen Raumkapsel «Foton-M» nach fast anderthalb Monaten im All zur Erde zurückgekehrt. Sie erfroren ersten Untersuchungen zufolge wegen eines Ausfalls des Heizsystems. Mehrere Fruchtfliegen überlebten hingegen - und vermehrten sich im All sogar.