Vielen schwedischen Landwirten wachsen die Kosten offenbar über den Kopf. In einer aktuellen Umfrage des schwedischen Bauernverbandes (LRF) gab jeder vierte Teilnehmer an, in den vergangenen Monaten seine landwirtschaftlichen Aktivitäten aufgrund der galoppierenden Kosten für Energie, Futter und andere Produktionsmittel eingeschränkt zu haben.
Insgesamt 80 % der Bauern haben der Erhebung zufolge in ihren Unternehmen bereits negative Folgen der Preisinflation auf der Kostenseite erlebt. Vier von zehn Umfrageteilnehmern rechnen damit, dass es deswegen in diesem Jahr auch bei ihnen zu Einschränkungen bei der Agrarproduktion geben wird.
Mit Blick auf das pessimistische Meinungsbild zeigte sich der schwedische Bauernverband beunruhigt. Er hatte bereits im November eine Berechnung vorgelegt, nach der die bis dahin aufgelaufene Teuerung der Betriebsmittel die heimische Landwirtschaft bereits mit insgesamt umgerechnet rund 406 Mio Franken (390 Mio Euro) im Jahr belasten würde. Nur zwei Monate später sei dieser Betrag auf mehr als 562 Mio Franken (540 Mio Euro) gestiegen.
Nach den Worten von LRF-Präsident Palle Borgström hat sich die Preiskrise in der Landwirtschaft damit von «besorgniserregend» zu «ernst» entwickelt. Er äusserte die Befürchtung, dass die schwedische Agrarproduktivität durch die ungebremste Verteuerung der Betriebsmittel einbricht und das Land möglicherweise am Anfang einer «Ernährungskrise» steht.
Die Folgen wären eine weiter steigende Abhängigkeit von Lebensmittelimporten und das Schrumpfen des heimischen Agrarsektors, der zu den nachhaltigsten der Welt zähle, warnte Borgström. Bei einem Treffen mit Landwirtschaftsministerin Anna-Caren Sätherberg will der Verbandspräsident deshalb auf Entlastungen und Hilfen für die Bauern drängen.



Kommentare (1)