Milchkühe reagieren laut Forschern der Universität Hohenheim (D) unterschiedlich auf körperliche Belastungen wie die Geburt eines Kalbes, die Milchproduktion oder Infektionen – je nachdem, wie anpassungsfähig ihr Stoffwechsel ist.
Die Ursache für die unterschiedliche individuelle Anpassungsfähigkeit ist noch unklar. Der Schlüssel dazu könnte im Innenleben ihrer Zellen zu finden sein, genauer gesagt in den Mitochondrien.
Diese «Zellkraftwerke» wandeln über komplexe Kettenreaktionen Sauerstoff und Zucker oder Fettsäuren in energiereiche Moleküle um, die von der Zelle für andere Stoffwechselvorgänge wie die Produktion von Milchbestandteilen genutzt werden können. Aber auch die Interaktion zwischen Kuh und Darmbakterien spielt eine Rolle: Diejenigen Kühe kommen am besten mit Belastungen zurecht, deren Bakterienbesiedlung flexibel reagiert.
Unklar ist, wie das Mikrobiom des Magen-Darm-Traktes die Funktion der Mitochondrien beeinflusst. Die Forscher wollen ihre Erkenntnisse später nutzen, um Tiere zu züchten, bei denen sich Leistung mit Wohlbefinden kombiniert.


