Das haben Auswertungen von Satellitendaten ergeben, die von Vista GmbH, eine Tochter der BayWa AG, im zweiten Kriegsjahr vorgenommen hat.
Satellitendaten
Beobachtet wurden der Anbau von Sommer- und Wintergerste, Körnermais, Raps, Sonnenblume und Weizen. Unter anderem mithilfe von Satellitendaten ermitteln die Wissenschaftler, welche Früchte in welcher Region auf welcher Fläche angebaut wurden. Das von Vista entwickelte physikalische Pflanzenwachstumsmodell Promet erlaubt detaillierte Prognosen zu den Erträgen der beobachteten Früchte.
Anhand der Lichtspektren einer Nutzpflanze lässt sich sagen, welcher Frucht ein Feld zuzuordnen ist. Die Blätter der Weizenpflanze zum Beispiel erzeugen andere Lichtspektren als die Blätter von Mais
Fläche an Frontlinie fällt weg
Entlang der Frontlinie fielen im vergangenen Jahr etwa 6,5% der vormals landwirtschaftlichen Flächen aus der Nutzung. Satellitenbilder vermitteln den Unterschied zwischen den Jahren 2021 und 2023: Die Aufnahmen zeigen Vegetation an Stellen, an denen früher Äcker zu erkennen waren. Ein Zeichen dafür, dass dort derzeit kein Feldbau stattfindet. Die Daten und Karten zeigen auch, dass die Felder der russisch besetzten Gebiete weiter bewirtschaftet werden.
2023 war auf dem ukrainischen Staatsgebiet trotz der fehlenden Anbaufläche ein gutes Erntejahr. In Summe bewegt sich die geerntete Menge sogar im Rahmen der Ernten der Vorkriegsjahre: 2017 bis 2021 wurden Ernten zwischen 75 und 100 Mio. t registriert. 2023 betrug die Ernte etwa 82 Mio. t - umfasst die Produktion der von Vista gerechneten Fruchtarten für die gesamte Ukraine inklusive der russisch kontrollierten Landesteile ohne die Halbinsel Krim.