Der Bodenkohlrabi galt früher als sicherer Wert in Krisenzeiten. Nachdem er lange Zeit den Ruf als Kriegsgemüse nicht losgeworden ist, hat er mittlerweile seinen Weg zurück in die Küchen gefunden.
Woher kommt dieses Gemüse? Diese Frage lässt sich oft ohne Probleme beantworten. Nicht so beim Bodenkohlrabi – auch bekannt unter den Namen Kohl- oder Steckrübe. Denn seine Herkunft ist ungeklärt. Einige Vermutungen deuten in Richtung Mittelmeerraum, doch erwiesen ist dies nicht.
Verwandt mit Raps
Angenommen wird auch, dass es sich beim Bodenkohlrabi um eine Kreuzung von Kohlrabi und Herbstrüben ("Räbeliechtli") handelt. Sein lateinischer Name lautet Brassica napus var. napobrassica, was eine weitere Verwandschaft zeigt: Diejenige zum Raps (Brassica napus).
In der Schweiz hat Bodenkohlrabi von Juli bis April Saison, gilt aber dennoch als typisches Wintergemüse. Angebaut wird die Pflanze in der Schweiz in eher kleinerem Rahmen auf etwas mehr als 20 Hektaren, er ist aber weltweit in praktisch allen gemässigten Zonen verbreitet. Das kommt auch daher, dass er als die anspruchsloseste aller Rüben gilt und er bei genügend Feuchtigkeit auf allen Böden wächst.
Lebensretter zu Kriegszeiten
Oft war Bodenkohlrabi die letzte Nahrungsreserve in Krisen- und Kriegszeiten. Der Winter 1916/17 ist in Deutschland als Steckrübenwinter in die Geschichte eingegangen. Damals während des ersten Weltkrieges herrschte Nahrungsmittelknappheit und Steckrüben waren eines der wenigen verfügbaren Lebensmittel.
Zuvor war Bodenkohlrabi hauptsächlich als Viehfutter verwendet worden. Der Ruf als Kriegsgemüse haftete ihm lange Zeit an und erst nach und nach erhielt er in der Küche Wertschätzung. Verwendet wird der Bodenkohlrabi heute hauptsächlich als Kochgemüse. Er kann aber auch roh – zum Beispiel geraffelt als Salat – verspiesen werden.
Tipp
Im Kühlschrank oder in einem kühlen Keller können in Papier eingeschlagenen Bodenkohlrabi rund zehn Tage lange aufbewahrt werden. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Schale schön glatt aussieht und keine Beschädigungen aufweist.