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Kritik: Saatgutmarkt ist hochkonzentriert

Nach Einschätzung der europäischen Grünen ist der Saatgutmarkt in der Europäischen Union weitaus stärker konzentriert, als die EU-Kommission es in ihrem Vorschlag zur Reform des EU-Saatgutrechts annimmt.

 

 

Nach Einschätzung der europäischen Grünen ist der Saatgutmarkt in der Europäischen Union weitaus stärker konzentriert, als die EU-Kommission es in ihrem Vorschlag zur Reform des EU-Saatgutrechts annimmt.

In einer vergangene Woche vorgestellten Studie kommen die Grünen zum Schluss, dass rund 75% des EU-Markts für Maissaatgut von fünf grossen Unternehmen bestimmt werden, nämlich Pioneer, Syngenta, Limagrain, KWS und Monsanto.

Hohe Marktanteile weniger Unternehmen

Am Markt für Zuckerrübensaat halten danach vier Unternehmen einen Marktanteil von zusammen 86%, während der Markt für Gemüsesaatgut zu 95% unter den grössten fünf Konzernen aufgeteilt ist. Weniger kritisch schätzen die Grünen die Lage am Weizensaatgutmarkt ein, denn der sei weniger rentabel, auch mangels ertragreicher Hybride.

Die Kommission geht dagegen insgesamt von einem eher kleinstrukturierten EU-Saatgutmarkt mit rund 7'000 Unternehmen aus. Nach Angaben der Grünen fand jedoch seit Mitte der neunziger Jahre eine starke Konzentration der Branche statt. Viele der 7'000 Unternehmen, darunter auch Vermehrer und Händler, arbeiteten heute für eine kleine Zahl von Züchtern.

Staat verlässt sich auf Aussagen der Industrie

Der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Europaparlament, Martin Häusling, warf der Kommission vor, sie verlasse sich mangels Verfügbarkeit von Daten und unabhängig nachprüfbarer Statistiken häufig auf die Aussagen der Industrie. Diese aber seien irreführend. Die Folgen der Marktkonzentrationen seien verheerend und bedeuteten einen Verlust an Biodiversität.

Häusling verwies auf Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), wonach die Vielfalt der Kulturpflanzen während des 20. Jahrhunderts um 75% zurückgegangen sei. „Bei einem ‚Weiter so’ wird etwa ein Drittel der heutigen Vielfalt bis 2050 verschwinden“, so der Grünen-Politiker. Die Konzentration auf dem Saatgutmarkt bedeute aber auch erhöhte Kosten für die Landwirte beim Erwerb von Saatgut. Das lasse sich bereits anhand der Marktentwicklungen nicht zuletzt in den USA sehr gut nachvollziehen

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