Antibiotika verlieren zunehmend ihre Wirkung. Der Kanton Freiburg sucht mit einem neuen Projekt Lösungen.
Im Rahmen der Antibiotika-Awareness-Woche, welche das Bewusstsein für den moderaten Einsatz von Antibiotika fördern soll, wurde kürzlich im Kanton Freiburg ein Projekt lanciert. Unter der Schirmherrschaft des Bundesamts für Landwirtschaft haben sich Bauern, Wissenschaftler und Tierärzte vereint, um die Verwendung von Antibiotika auf den Milchbetrieben des Kantons Freiburg zu reduzieren.
Grangeneuve, das kantonale landwirtschaftliche Institut, koordiniert das Projekt. Hans Aebischer aus Bösingen FR ist einer von 60 Milchproduzenten, die in der Startphase dieses Projekts teilnehmen. Aebischer zeigt sich angesichts der Problematik besorgt: «Wir haben auch zuvor nie viel Antibiotika benutzt. Als wir aber von dieser Resistenz erfuhren, haben wir entschlossen, die Verwendung weiter zu reduzieren.»
Daten werden überwacht
Als Projektteilnehmer erfasst Aebischer über eine App den Gesundheitszustand seiner Kühe. Diese Daten werden vom Grangeneuve überwacht und ausgewertet. Das Projekt widmet sich aber auch der Vorbeugung von Krankheiten.
Dabei wird unter anderem auf die Futterversorgung, die Hygiene oder Milchkeime geachtet. «Das Projekt interessiert uns gerade deswegen, weil es darauf abzielt, Krankheiten vorzubeugen» erklärt Aebischer. Es will nicht nur langfristig den Einsatz von Antibiotika um mindestens 30% reduzieren, sondern auch die Faktoren kennen lernen, die zu deren Anwendung führen.
Grangeneuve sucht 100 Milchbauern, die an diesem Projekt teilnehmen wollen. Die Gesundheitsdaten der Tiere müssen dazu systematisch erfasst, die Versammlungen des Netzwerks besucht und mindestens eine der vorgeschlagenen Strategien umgesetzt werden. Teilnehmer werden hinsichtlich der Tiergesundheit beraten und erhalten eine Jahrespauschale von 500 Franken. Das Projekt dauert bis 2024.


