Christof Deck arbeitete in seiner Lehre auf einem Hof mit Wasserbüffeln. Heute hat er insgesamt 60 Tiere im Stall.
Christof Deck ist auf einem klassischen Bauernhof mit braunen Milchkühen aufgewachsen, die unter anderem mit Silage gefüttert wurden – in Seewen SZ. Für ihn stand schon früh fest, dass auch er Landwirt werden und den Betrieb seines Vaters Arthur Deck dereinst mal übernehmen möchte.
Bergzone II
Während seiner Lehre zum Landwirt war er zwei Jahre lang auf einem Bauernhof mit Wasserbüffeln. «Sie haben mich fasziniert», erzählt Christof Deck, «und so habe ich nach meiner Rückkehr als frischgebackener Landwirt meine Eltern davon überzeugt, zunächst mal ein paar Kälber im Aufzuchtvertrag zu uns zu nehmen.»
2013 kaufte er sich die ersten Büffel-Rinder, woraufhin er im Januar 2014 zum ersten Mal Wasserbüffel melken konnte. Von 2014 bis 2019 bewirtschaftete er seinen 20-Hektar-Betrieb in der Bergzone 2 oberhalb Seewen in einer Generationengemeinschaft, seit der Hofübernahme 2020 als Meisterlandwirt. Eingestallt sind aktuell 60 Wasserbüffel, davon 14 Mast-und Aufzuchtkälber und 19 Jungvieh. Braune Kühe hat er heute noch vier. Ihre Milch benötigt er, um die Büffel-Kälber grosszuziehen.
Mehraufwand relativiert Milchpreis
Denn Kuhmilch ist bedeutend billiger als Büffelmilch, die drei Franken pro Liter Wert hat, und dazu noch mit etwa 7 bis 8 Prozent Fett und 5 bis 6 Prozent Eiweiss sehr gehaltvoll ist. Der zusätzliche Aufwand, den er mit seinen Wasserbüffeln hat, relativiert den vergleichsweise sehr hohen Milchpreis aber wieder. So geben Wasserbüffel während 270 Tagen nur gerade etwa 1800 bis 2000 Liter Milch, das heisst in den besten Zeiten fünf Liter pro Melkung.
Um diese fünf Liter zu melken, ist zudem deutlich mehr Zeit nötig. «Wasserbüffel haben einen Schliessmuskel mehr als Kühe, wodurch sie sehr zäh zu melken sind», erklärt Deck. Daher melkt seine Maschine mit etwas mehr Vakuum und einer etwas längeren Entlastungsphase als für Kühe üblich. Umgekehrt hat das den Vorteil, dass man bei Wasserbüffeln praktisch keine Mastitis kenne.
Produkte im Hofladen
Aufwendiger ist auch die Lagerung der Milch, da sie nur etwa alle zwei Wochen abgeliefert wird. Deck verkäst die Milch nicht selbst, verkauft jedoch in seinem Hofladen etwa den Mythen-Büffel, einen Halbhartkäse, sowie Weichkäse, Joghurt, Mozzarella - ausschliesslich aus der Milch seiner Büffel. Hinzu kommen verschiedene Büffelfleischerzeugnisse. Um den Hofladen kümmert sich überwiegend Ehefrau Michèle.
Für Deck bedeutet das aber, dass er die Milch täglich aus dem Milchtank nehmen, in Kessel abfüllen und tiefgekühlt lagern muss. Zwar lassen sich durch die Lagerung im Tiefkühler auch saisonale Schwankungen ausgleichen – wobei sich etwa Büffelmozzarella mit Milch aus der Produktionsphase besser verarbeiten lässt. Trotzdem ist auch das mit Aufwand und Kosten verbunden.
Susanne Meier
Bauliche Anpassungen
Hinzu kommt, dass Tiere im Ankauf mehr kosten, dass die Stalleinrichtung stabiler und Wände aus Beton und Stahl sein müssen – was entsprechend seinen Preis hat. Auch Christof Deck musste an seinem Stall einige bauliche Anpassungen vornehmen, namentlich stabilere Eisenstangen einbauen. Entfernt hat er auch die beiden Silos, aus denen früher die Kühe ihr Futter bekamen.
Die Büffelmilch vermarktet er dafür als Heumilch. Im Laufhof hat er zudem eine Sprinkleranlage installiert, die automatisch startet, sobald die Umgebungs-Temperaturen 24 Grad erreichen. Im Hochsommer lässt er seine Büffel ausserdem nur noch frühmorgens und abends ab 22 Uhr ins Freie – wo sie sich selbst einige Suhlen angelegt haben, um sich da abzukühlen.
Kommentare (4)