Nach rund vier Monaten ist die Sömmerungszeit in den Bergen vorbei und die Sennen kehren mit ihren Tieren zurück ins Tal. Wie jedes Jahr erfreute sich der Alpabzug im freiburgischen Plaffeien grosser Beliebtheit. 17'000 Besucher applaudierten den Älplern vom Strassenrand her, zu.
18 Hirtenfamilien zogen vergangenen Samstag mit ihren Tieren von der Alp zurück nach Plaffeien FR. Eine davon war Familie Zbinden. Begleitet wurde die Älplerfamilie an diesem Tag von den Freiburger Nachrichten.
Um drei Uhr klingelte bei Zbindens der Wecker. Daniel und Francine sowie ihre Kinder Frank, Kerstin und Yann machten sich daran, die 50 Kühe zu melken. Die ganze Familie, inklusive Cousins, Onkel Tanten und Freunden, halfen einander. Den Blumenschmuck machten Schwiegermutter Rita und Francine gemeinsam. Sie kreierten Tannengestecke mit roten und weissen Serviettenblumen. «Es hat uns einige Stunden gekostet, doch es lohnt sich jedes Jahr, wenn man die geschmückte Herde sieht», meinte Francine Zbinden gegenüber den Freiburger Nachrichten.
Spendable Besucher am Strassenrand
Gegen neun Uhr war es an der Zeit, sich umzuziehen. Und so tauschten die Älpler ihr Stallgewand gegen traditionelle Trachten und Stiefel gegen gut geschnürte Bergschuhe. Sobald der unterhalb sömmernde Senne mit seinen Tieren losmarschierte, liessen die Helfer Zbindens Kühe aus dem Stall. Und so machten sich Zbindens mit ihren Helfern auf den Weg ins Tal. Die Kühe legten ein zügiges Tempo vor. Für die rund sechzehn Kilometer, gepaart mit zirka 600 Höhenmetern, brauchten sie gerade mal drei Stunden.
Je näher die «Züglete» an Plaffeien kam, desto grösser war die Gastfreundschaft. Anwohner offerierten am Strassenrand Wasser, Weisswein, Bier und kleine Schnäpschen. «Alles hat geklappt. Es war wieder ein einmaliges Erlebnis» sagte Daniel Zbinden, nachdem alle gesund auf dem Bauernhof angekommen waren.