/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Kühe: Mit Tracking Tierwohl verbessern

 

Jeder kennt sie, viele tragen sie am Handgelenk – Fitnesstrackinggeräte. Auch im Bereich Nutztierhaltung sind Trackingsysteme längst etabliert. Zunehmend werden Video- oder Indoor-Tracking-Systeme zur Erfassung individueller Parameter, wie unter anderem die Liegedauer der Tiere, eingesetzt. Die Messgenauigkeit wurde entscheidend verbessert 

 

Effizientes und intelligentes Stallmanagement, das das Wohl der Tiere in den Vordergrund rückt, ist eine hochkomplexe Herausforderung für Landwirtinnen und Landwirte, schreibt das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN).

 

Rückschlüsse auf die Gesundheit

 

Mit Hilfe eines Echtzeit-Ortungssystems, auch RTLS genannt, können sie die Aktivitäten ihrer Tiere im Stall nachvollziehen. Dafür werden in den Ställen entsprechende Sensoren installiert, welche mit Tags kommunizieren, die an Halsbändern der Kühe befestigt sind. Diese Tags liefern im Sekundentakt Daten darüber, wo sich das Tier im Stall aufhält und können dazu genutzt werden, herauszufinden, wann und wie lange es an einem Ort verweilt.

 

Diese Ergebnisse liefern Hinweise darauf, wo sich die Tiere bevorzugt aufhalten, wie lange sie mit der Futteraufnahme beschäftigt sind oder wie viele Stunden sie in ihren Liegeboxen verbringen. Aufgrund dieser Beobachtungen können Landwirtinnen und Landwirte Rückschlüsse auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Tiere ziehen und die Haltungsbedingungen anpasse

 

Höhere Messgenauigkeit

 

Ein wichtiger Aspekt für das Wohl der Nutztiere sind ihre sozialen Beziehungen untereinander. Um auch das Sozialverhalten der Tiere erforschen zu können, muss erfasst werden, wie lange und wie oft sich zwei Tiere beieinander aufhalten. Zur Untersuchung des Sozialverhaltens mittels RTLS ist eine hohe Datenqualität notwendig.

 

Forschende beim FBN konnten zeigen, dass bei einer punktgenauen Ausmessung des Stalls die RTLS-Datenqualität deutlich optimiert wird, was wiederum zu einer verbesserten Zuordnung von Zonen (wie z.B. Liegezone, Futterzone) führte, in denen sich die Tiere aufhielten und bewegten. Die wesentlich höhere Messgenauigkeit bedingt durch exaktere Kalibrierung des RTLS liefert genauere Daten, die weniger Schritte für die Datenaufbereitung erfordern. Zudem konnten die Forschenden zeigen, dass ein Zonenansatz Vorteile gegenüber einem distanzbasierten Ansatz bietet: Er kann unkomplizierter in verschiedenen Stallkonzepten angewandt werden und ist somit viel praxisorientierter.

 

Können Kühe Freundschaften schliessen?

 

Eine erste Anwendungsmöglichkeit soll in einem Folgeprojekt erprobt werden, in dem herausgefunden werden soll, ob Milchkühe bevorzugte positive Beziehungen untereinander pflegen und wie sich Gruppendynamiken entwickeln. «Am Sozialverhalten der Tiere lassen sich wichtige Informationen ablesen, die zur Verbesserung ihres Wohlbefindens und ihrer Gesundheit genutzt werden können», erklärte  Jan Langbein vom Institut für Verhaltensphysiologie am FBN.

 

«Wenn wir herausfinden, welche Milchkühe sich bevorzugt beieinander aufhalten, also enge ‘freundschaftliche‘ Beziehungen unterhalten, kann dies in der Zukunft beim Herdenmanagement berücksichtigt werden. In Folge wird das Stresslevel der Tiere gesenkt und ihre Gesundheit gefördert.»

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Wimtut | 03.02.2023
  • B. Broger | 15.08.2021
    Kühe haben aus eigener Erfahrung Freundinnen mit denen sie gerne zusammen sind...wir schauen auch im Stall darauf die Tiere besammen zu lassen...

Das Wetter heute in

Umfrage

Lässt Ihr Trockenfutter produzieren?

  • Ja, aus Gras:
    6.38%
  • Ja, aus Mais:
    9.4%
  • Ja, aus Gras und Mais:
    9.06%
  • Nein:
    75.17%

Teilnehmer insgesamt: 1192

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?