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Kühe: Sorgfalt bei tanninhaltigen Futtermitteln

Zur Verminderung des Methanausstosses bei Milchkühen zeigen tanninhaltige Futtermittel wie Akazie oder Esparsette einen messbaren Effekt. Da diese Futtermittel jedoch teilweise zu Produktivitätseinbussen führen, ist ihr Einsatz mit Sorgfalt zu bewerten, so das Resultat einer Studie der Forschungsanstalt Agroscope.

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Eine der herausragendsten Eigenschaften von Wiederkäuern ist ihre Fähigkeit, nicht essbare pflanzliche Biomasse in menschliche Nahrung umzuwandeln. «Futtermittel auf Grasbasis weisen in der Regel einen hohen Gehalt an verdaulichen Fasern auf, was zu einer erhöhten Produktion von Methan (CH4), einem wichtigen Treibhausgas, führt», schreibt Agroscope.

Verringerte Energieversorgung

Ein möglicher Ansatz zur Verringerung der Methan-Emissionen ist die Fütterung von Wiederkäuern mit tanninhaltigen Futtermitteln. «Kondensierte Tannine können die CH4-Produktion im Pansen verringern, indem sie den Abbau von Kohlenhydraten (insbesondere von Fasern) reduzieren oder direkt gegen methanbildende oder Wasserstoff produzierende Mikroben im Pansen wirken», so die Forschenden.

Dies hat aber auch Folgen: Beide Wirkungsweisen können jedoch auch die Energieversorgung der Tiere verringern und aufgrund der geringeren Verdaulichkeit des Futters zu möglicherweise erhöhter CH4-Freisetzung aus der Gülle führen.

Methanbildung im Pansen und Gülle untersucht

Die Forscher untersuchten die Auswirkung der Verfütterung von Raigrassilage, Rotkleesilage und Esparsettensilage mit und ohne Zugabe von Akazien-Extrakt auf die Methan-Produktion im Pansen von Milchkühen sowie die Freisetzung aus der Gülle. Die Futteraufnahme und die Milchleistung wurden täglich aufgezeichnet. Die Zusammensetzung der Milch, die Eigenschaften des Pansensaftes und die Mikrobiota wurden analysiert.

Die individuelle CH4-Produktion im Pansen wurde mit dem «GreenFeed»-System bestimmt. Die Methan-Freisetzung der Gülle wurde in einer dynamischen Kammer gemessen, in dem Kot und Urin aus einem parallellaufenden Bilanzversuch genommen und unter Berücksichtigung des Ausscheidungsverhältnisses gemischt wurden.

Weniger Methan

Die Resultate: Die Zugabe von Akazien-Extrakt verringerte die tägliche Methan-Produktion im Pansen um 10 Prozent, nicht jedoch die CH4-Emissionsintensität, d.h. die Produktion pro Liter produzierter Milch und die CH4-Rate, die Produktion pro kg Trockensubstanzaufnahme. Die senkende Wirkung der Esparsettensilage auf die CH4-Produktion hing von der Silage ab mit der sie verglichen wurde.

Akazien-Extrakt reduzierte die CH4-Freisetzung aus der Gülle bei der Verfütterung von Raigrassilage um 17 Prozent, nicht aber bei Verfütterung von Esparsetten- und Rotkleesilage. Die Fütterung von Esparsetten-Silage führte zur niedrigsten CH4-Freisetzung aus der Gülle im Vergleich zu den beiden anderen Silagen.

Weniger Milch

Akazien-Extrakt reduzierte die Milchproduktion und die Futteraufnahme, wenn er zur Raigrassilage gegeben wurde, der Silage mit dem niedrigsten Proteingehalt. Die Verfütterung von Esparsette und Akazien-Extrakt führte zu einer Verringerung des Milchproteingehaltes und der Milchproteinmenge.  

«Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verringerung der CH4-Produktion bzw. Methan-Freisetzung aus der Gülle teilweise mit Produktivitätseinbussen bei den Tieren verbunden war, so dass eine sorgfältige Bewertung erforderlich ist, bevor tanninhaltige Futtermittel in der landwirtschaftlichen Praxis eingesetzt werden», bilanzieren die Forschenden.

Fazit

  • Akazie verringerte die CH
  • Sowohl die CH4-Produktion im Pansen als auch die Freisetzung aus der Gülle waren vom Fasergehalt des Futters abhängig.
  • Da tanninhaltige Futtermittel nicht nur die Methanproduktion sondern auch die Produktivität beeinflussen können, ist der Einsatz in der Praxis sorgfältig abzuwägen.

-> Den wissenschaftlichen Artikel (englisch) gibt es hier

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