Der Schweizerische Bauernverband ist mit der heute vom Bundesrat beschlossenen Kürzung der Flächenbeiträge nicht einverstanden. Er kämpft für eine Erhöhung des Budgets.
Die Schweizer Bauern werden immer ökologischer und tierfreundlicher. Entsprechen stiegen die Ausgaben für Biodiversitätsförderflächen, besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS) sowie regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS). Um diese zusätzlichen Leistungen zu finanzieren, will der Bundesrat die Flächenbeiträge von 1040 auf 1020 Fr. pro Hektare senken. Die Kürzung entspricht einer jährlichen Einbusse von 400 Franken pro Betrieb und einem Gesamtbetrag von 20 Millionen Franken.
Die ökologischen und ethologischen Erfolge entsprechen den Erwartungen unserer Gesellschaft. Sie sind deshalb sehr erfreulich. Die dafür ausgerichteten Direktzahlungen stellen aber keine Einkommensverbesserung dar, sondern sind lediglich eine Abgeltung für den damit verbundenen Mehraufwand.
Die Kürzung des Flächenbeitrags hat deshalb einen Rückgang der bäuerlichen Einkommen zur Folge. Dies in einer Situation, in der sich diese bereits auf einem sehr tiefen Stand bewegen und die schwierige Situation durch den starken Schweizer Franken noch verschärft wird.
Für den SBV kommt der Vorschlag des Bundesrats weiter zu einem völlig ungünstigen Zeitpunkt, da im Moment die Diskussion über die Weiterentwicklung der Agrarpolitik und das Reformpaket 2014-17 läuft. Das Herzstück dieser Reform ist die Weiterentwicklung der Direktzahlungen, bei denen das System sowieso komplett umgekrempelt wird. Der SBV setzt sich deshalb im Parlament dafür ein, dass das Budget für die Jahre 2012 und 2013 soweit erhöht wird, dass keine Kürzung der Direktzahlungen nötig ist, um die Zusatzleistungen zu finanzieren.