Züchterfamilie Burri stellt zum dritten Mal in Folge die Mutterkuh des Jahres. Siegerin Gismonda ist Fontanas Vollschwester.
Bei den letzten Wahlen der «Kühe des Jahres» 2009 und 2011 holte sich Burri’s Fontana von Franz und Anita Burri aus Dagmersellen LU den Titel Mutterkuh des Jahres. 2013 durfte Fontana nach zwei Teilnahmen nicht wieder antreten. Im Wettbewerbsheft war mit Burri’s Gismonda dafür ihre Vollschwester zu finden. Und Gismonda holte am meisten Stimmen. Die Auszeichnung geht also zum dritten Mal in Folge in Burris Stall.
Stiere bei Swissgenetics
«Das ist unglaublich», freuen sich Franz, Anita und Sohn Elia Burri, «damit haben wir nicht gerechnet.» Franz Burri führt den neuen Triumph auch darauf zurück, dass sein Zuchtbetrieb in der ganzen Schweiz bekannt ist: «Ich züchte seit 1990 Limousin. Wir nehmen immer am Stierenmarkt und an den Schauen teil. Dazu haben wir viele Besucher und Schüler auf dem Hof und gute Kontakte zu Milchviehzüchtern.» Dazu kommt, dass viele von Burris Stieren über Swissgenetics erhältlich sind. Burri’s Libero ist gar einer der meistverlangten Fleischrassenstiere im KB-Einsatz.
Darob darf man aber nicht vergessen, dass Gismonda eine herausragende Kuh ist. Die Neunjährige hat mittlerweile sieben Kälber abgesetzt – im Unterschied zu Fontana, die fast nur Muni zur Welt brachte, waren sechs davon Kuhkälber.
Fast zu gross
Mit einer Zwischenkalbezeit von 344 Tagen, einem Erstkalbealter von 26 Monaten und einem durchschnittlichen Tageszuwachs ihrer Kälber von 1359g ist Gismonda höchst produktiv, mit einer Synthesenote von EX 95 ausserordentlich schön. Trotzdem haben sie Burris noch nie an einer Schau gezeigt.
Das hat zwei Gründe, erklärt Franz Burri: «Für unseren Betrieb ist Gismonda mit 139cm Widerristhöhe und 844kg Lebendgewicht eher zu gross und zu schwer. Wir stellen nur Tiere aus, die unserem Zuchtziel entsprechen.» Da die Nachkommen von Gismonda alle kleiner sind, setzt er sie dennoch zur Zucht ein. Der zweite Grund zeigt sich beim Fototermin. Gismonda hat zwar einen super Charakter, aber auch einen eigenen Kopf. Elia Burri findet sie manchmal etwas «zickig»: «Wenn sie keine Lust hat, läuft sie nicht.»
Glücksgriff Tripoli
Gismonda und auch Fontana stammen vom französischen Stier Tripoli ab. Ihn importierte Franz Burri 2003 zusammen mit Sakai, der Mutter von Gismonda und Fontana. Es waren zwei der nur fünf Importe, die Burri in seiner Züchterkarriere getätigt hat. Und es waren zwei Glücksgriffe, wie sich zeigte. Tripoli wurde zum Stammvater der Herde, und auch Sakai züchtete erfolgreich. Ihre Tochter Gismonda ist mittlerweile Urgrossmutter.
Wer weiss, vielleicht wird ja dereinst eine ihrer Nachkommen bei der Wahl der Mutterkuh des Jahres teilnehmen? Dass Gismonda nicht mehr antritt, steht fest. «Sie ist EX 95 eingestuft, wir lassen sie nicht mehr linear beschreiben», sagt Franz Burri. Damit wird sie 2015 keine aktuelle LBE vorweisen können, was Voraussetzung zur Teilnahme wäre.
Rassensiegerinnen (Rassen mit mehr als einer Kuh zur Wahl)
Angus: Navaras Gina, Adolf + Petra Demarmels, Salouf GR. Limousin: Burri’s Gismonda, Franz + Anita Burri, Dagmersellen LU. Galloway: Arnika, Hans-Peter und Hermine Sieger, Wiler VS. Highland Cattle: Melissa, Albert Brawand, Gsteigwiler BE. Charolais: Leni, Elmar Vonlanthen, St. Ursen FR. Simmental: FTC-Ines, Félix Tobler, Chapelle (Broye) FR.