Die dreijährige Milchkuh Esmeralda hat als Einzige eine Botulismus-Vergiftung überlebt. Die anderen 16 Kühe sind an der Vergiftung gestorben. Rund ein halbes Jahr später hat das «Bieler Tagblatt» nachgefragt, wie es der betroffenen Bauernfamilie Jeanneret aus dem bernjurassischen Montagne-de-Sonvilier heute gehe.
Wird nicht mehr trächtig
Man würde Esmeralda kaum ansehen, dass sie je krank war, sagte Bäuerin Rosmarie Jeanneret zur Zeitung. Erstaunlich sei auch gewesen, dass Esmeralda schon bald wieder Milch gegeben hätte. Doch die Situation hat sich mittlerweile geändert.
Denn auch nach mehrfacher künstlicher Besamung und ärztlicher Betreuung, werde Esmeralda nicht mehr trächtig. Bauer Maurice Jeanneret sei hin- und hergerissen zwischen der Verbundenheit mit seiner Kuh und ihrer fehlenden Wirtschaftlichkeit. Denn sie ist für ihn zu einem Symbol für den Widerstand und das Überleben geworden.
«Sie war mager und verwirrt»
Der Grund, wieso nur Esmeralda die Vergiftung überlebt hat, sei auf die geringe Giftbelastung zurückzuführen, gibt der Tierarzt dem «Bieler Tagblatt» zu verstehen. Sie habe viel weniger vergiftetes Futter gefressen als die verstorbenen Kühe. Die Genetik des Tieres spiele dabei keine Rolle, so der Tierarzt weiter.
Maurice Jeanneret beschreibt den damaligen Zustand von Esmeralda als alarmierend. Sie sei mager gewesen, verwirrt und sei nicht mehr in den Stall zurückgekehrt. Um sie zu tränken und zu pflegen, musste die Bauernfamilie Esmeralda oft lange suchen. Oft habe sie sich auch im Wald versteckt, fast wie ein Reh erinnert sich Jeanneret.
Was ist Botulismus?
Botulismus wird durch ein Gift verursacht, das vom Bakterium einem Bakterium Clostridium botulinum produziert wird. Dieses Bakterium produziert im Futter in sauerstofffreier Umgebung das hochgiftige Botulinumtoxin. Das Gift führt zu Lähmungen und bei Tieren meist zum Tod.
An Botulismus können Rinder, Schafe, Pferde, Nerze und Vögel erkranken. Schweine dagegen sind resistent gegen das Gift, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) informiert.
Pferde, Rinder und Schafe erleiden eine Lähmung der Muskulatur des Bewegungsapparates, der Kau- und Schluckmuskeln sowie der Atemmuskulatur. Der Tod tritt dann durch einen Atemstillstand ein. Die Sterberate ist bei unbehandelten Tieren sehr hoch. In akuten Fällen tritt der Tod bereits nach 1 bis 2 Tagen ein.
Eine Ansteckung mit Clostridium botulinum erfolgt über das Futter oder das Trinkwasser. Tiere können sich insbesondere über Silage und Heu anstecken, welche mit Kadavern von Kleintieren (z.B. Nagern) verunreinigt sind. Die Bedingungen für die Vermehrung von Clostridium botulinum sind in Silage günstig, da das Bakterium nur in sauerstofffreier Umgebung wachsen kann.
Das BLV rät zu folgenden zwei Vorsichtsmassnahmen:
- Es darf nur qualitativ einwandfreies Futter verfüttert werden.
- Besonders bei Silage sind Verunreinigungen mit Tierkadavern unbedingt zu vermeiden.
Sorge um Esmeralda bleibt
Jeanneret musste dann zusehen, wie eine Kuh nach der anderen verstorben sei. Die Familie hätte sich deshalb schon damit abgefunden, dass auch Esmeralda sterben werde. Einschläfern wollte er Esmeralda aber nicht. Wie ein Wunder habe die Kuh ihre anfängliche Rückzugshaltung dann langsam überwunden und sie begann sich langsam wieder den gesunden Kühen zu nähern. Sie sei jeden Tag ein Stück nähergekommen, erinnert sich Jeanneret. Und plötzlich sei sie wieder in den Stall gegangen.
Auch wenn Esmeralda ihren Kampf gegen das Bakterium gewonnen hat, macht sich Bauer Jeanneret weiterhin Sorgen um den Zustand seiner Kuh. Denn trotz dreier künstlicher Besamungen und tierärztlichen Untersuchungen ist Esmeralda immer noch nicht trächtig geworden. Für Bauer Jeanneret ist dies zwar noch kein Grund anzunehmen, dass seine Kuh nach der Vergiftung kein Kalb mehr gebären könne. Besorgt sei er aber trotzdem. Jeanneret gesteht dem «Bieler Tagblatt» seinen inneren Konflikt zwischen den Gefühlen, die er für Esmeralda hegt und den wirtschaftlichen Anforderungen, denen sie trotz allem gerecht werden müsse. «Das zerreisst einen», sagt Maurice Jeanneret.
Vergiftungsfall ist versichert
Nach dem tragischen Zwischenfall konnte die Familie eine grosse Unterstützung erfahren. Spenden seien von allen Seiten gekommen; von Gemeinden, Unternehmen, aber auch von Privatpersonen und Vereinen. Die Spenden hätten ausgereicht, um die Tierarztkosten zu begleichen, zwölf neue Milchkühe zu kaufen und einen Grossteil der Einkommensverluste des letzten Herbstes auszugleichen. Seit Anfang Jahr sei die Milchviehherde der Familie Jeanneret wieder auf 25 Stück herangewachsen.
Eine gute Nachricht in dieser traurigen Situation sei gewesen als Maurice Jeanneret erfahren habe, dass die Versicherung Schweizer Hagel die Kosten decken würde, die in einem solchen Vergiftungsfall entstehen, schliesst das «Bieler Tagblatt» seinen Bericht ab. Esmeralda ist immer noch Teil seiner Herde. Für Bauer Jeanneret sei sie zu einem Symbol für den Widerstand und das Überleben geworden.
Der «Schweizer Bauer» hat mehrfach über Fälle berichtet, in denen Tiere an Botulismus verstorben sind:
-> 100 tote Milchkühe: Todesursache wahrscheinlich Botulismus
-> Botulismus: Über 50 Kühe sterben
-> Botulismus: 200 Schafe verendet
Ich empfehle dem Landwirt seine Kuh weiter zu pflegen.... homeopatisch entgiften Leber /Niere... optimal auch eine Energiebehandlung. Die Kuh hat wie der Landwirt ein Trauma erlitten dies sollte auch mit homeopathie und oder bachblüten behandelt werden. Viel glück der Familie