Freudi ist eine reife Braunviehdame, Mutter mehrerer Zwillinge und hat fürs Leben gerne Appenzeller Biberli und Äpfel. Manuela Kuster, die mit ihrer Familie in Hasliberg Reuti BE bauert, beschreibt sie als treue Seele.
Mit über 92'000 Litern Milch und zwölf gesunden Kälbern hat Freudi schon einiges geleistet. Kusters Bergbauernmilchbetrieb hat zwölf Hektaren Land in der Bergzone 3. «Freudi und unseren anderen Tieren auf der Weide zuzuschauen ist für uns Seelenbalsam. Uns geht es nur gut, wenn es unseren Kühen gut geht», hat Manuela dem «Schweizer Bauer» verraten. Was Freudi und den Betreib der Kusters sonst noch ausmacht, erfahrt ihr im Interview.
Schweizer Bauer: Wer ist Freudi?
Manuela Kuster: Freudi wird dieses Jahr im Oktober 16 Jahre alt. Sie hat mehrere Male Zwillinge geboren und hat fürs Leben gerne Appenzeller Biberli und Äpfel. Sie ist eine sehr treue Seele, hatte schon mal eine Vergiftung, die sie aber – wie alles andere – gut weggesteckt hat. Freudi hat eine Lebensleistung bis jetzt von über 92'000 Litern Milch und ist wieder trächtig. Freudi liebt es, einem über den Arm zu lecken und einfach bei ihren Menschen zu sein. Wir lieben Freudi.
Was ist deine erste Erinnerung an deine Lieblingskuh?
Freudi war und ist die dunkelste Kuh, die in unserer Herde ist.
Gibt es ein besonderes Erlebnis, das euch verbindet?
Freudi hatte vor ca. zehn Jahren eine Vergiftung kurz vor der Alpauffahrt und wir mussten sie noch ein paar Tage zu Hause behalten, bis sie wieder gesund war und auf die Alp gehen konnte. Die Angst um Freudi hat unsere Verbindung sehr vertieft.
Was zeichnet sie besonders aus?
Sie frisst enorm viel, am liebsten ist Freudi auf der Weide. Sie gibt sehr viel Milch. Im Stall neckt sie gerne ihre Nachbarin Heidi, wenn ich diese am Melken bin, indem sie ihr über den Rücken leckt – auch wenn es Heidi dann nicht will –, weil sie genau weiss, dass diese sich dann nicht wehren kann. Freudi folgt aufs Wort, wenn ich sie rufe, läuft sie los.
Beschreibe uns den Charakter der Kuh.
Sie ist trotz ihrer treuen Art sehr eigensinnig, aber lieb.
Welche Rolle hat sie in der Herde?
Sie ist in der Herde unscheinbar, geht Ärger aus dem Weg – jetzt im Alter noch mehr als in jungen Jahren. Sie ordnet sich unter.
Bekommt deine Lieblingskuh eine Sonderbehandlung? Wenn ja, welche?
Freudi isst fürs Leben gerne Appenzeller Biberli, die sie und Heidi auch immer wieder bekommen. Ebenfalls liebt sie Äpfel – am liebsten Golden Delicious, weil diese nicht so sauer sind.
Mitmachen bei der Lieblingskuh-Serie
Wenn du und deine Lieblingskuh auch Teil der Porträtreihe werden möchtet, so melde dich bei Cécile Luterbacher per Mail . Bisher sind folgende Porträts erschienen:

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Hat sie Macken oder Besonderheiten?
Wenn ihr das Heu nicht passt, fährt sie mit den Hörnern hinein und wirbelt es durch die Luft. Wenn sie draussen wiederkäut, steht sie immer beim Trog, darum nennen wir sie nur «Brunnenchef». Freudi muht immer einmal, wenn sie unter der Türe ist beim Reinkommen.
Was gibt es sonst noch über den Betrieb zu erzählen?
Im Winter bringen wir die Milch zur Sammelstelle. Wir sind im RAUS, sonst aber ohne Label. Im Sommer sind alle Tiere auf der Alp. Auf dem Betrieb arbeiten mein Mann und ich, und mein Schwiegervater unterstützt uns. Unsere zwei erwachsenen Kinder sind beide berufstätig, helfen uns aber beim Heuen oder beim Zügeln der Tiere.
Geht ihr mit euren Kühen an Ausstellungen?
Wir sind noch nie mit unseren Tieren an eine Ausstellung gegangen, da wir das System nicht unterstützen wollen, bei dem Kühe nicht oder über lange Zeit nicht gemolken werden und die Zitzen verklebt werden dürfen. Unsere Kühe sind unser Hobby – nicht im Sinn der Zucht, sondern als Tier an sich. Unseren Tieren auf der Weide zuzuschauen ist für uns Seelenbalsam. Uns geht es nur gut, wenn es unseren Kühen gut geht. Unsere Herde hat ganz klar Familienanschluss.
Steckbrief Freudi
Name: Freudi
Ohrenmarkennummer: CH 120.0844.0223.0
Rasse: Braunvieh
Geburtsdatum: 02.10.2009
Lebensleistung: 92'330 Liter Milch
Nachkommen: In zehn Abkalbungen zwölf Kälber
Ausstellungserfolge: Keine
Haltungssystem: Anbindehaltung mit Weidegang (Frühling und Herbst), im Sommer Alpsömmerung
Betriebsspiegel
Ort: Furi 513a, 6086 Hasliberg Reuti BE
Fläche: 12 Hektaren (Bergzone 3) und 5 Hektaren Wald
Tiere: 8 Kühe, 5 Rinder, 2 Kälber und Kater Moritz
Familie: Manuela Kuster und ihr Mann Heinz bewirtschaften gemeinsam den Betrieb. Unterstützt werden sie von ihren zwei erwachsenen Kindern und dem Schwiegervater.

















Da kommen schöne Erinnerungen auf ! Freudi ist wirklich eine spezielle Kuh und wir sind froh zu lesen, dass es ihr gut gent. Sie hat es bei euch aber auch besonders schön.
Ganz liebe Grüsse und eine warmherzige Streichelheinheit für Freudi.
Hallo,liebe Familie Kuster
Es ist schön auch mal solche Geschichten über eure Kühe zu lesen.So wie "Freudi" ist,ist es ein Danke an Euch ,für ein wunderbares Leben ...Auch das die Kälbchen mit der Mutter sein dürfen...Es gibt so viele traurige Berichte,die allgemein in der Tierwelt geschrieben werden...da ist euer Beitrag Hoffnung.