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Kuhgebundene Kälberaufzucht: Was optimal ist

mgt |

 

Im Projekt «ProYoungStock» wurde untersucht, welche Auswirkungen die Kuh-Kalb-Beziehung auf die Tiere hat. Die Forscher haben zusammen mit Landwirtinnen und Landwirten getestet, welche System sich bezüglich Wirtschaftlichkeit und Tierwohl am besten bewährt. 

 

In der Milchviehhaltung werden Kälber üblicherweise bereits in den ersten Lebenstagen von ihren Müttern getrennt und dann über Tränkeeimer oder Tränkeautomaten mit Kuhmilch gefüttert.

 

In fünf Ländern untersucht

 

Das vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau Schweiz  (FiBL) koordinierte Projekt ProYoungStock (PYS) verglich Kälber, die mit ihren Müttern, die zusätzlich auch gemolken werden oder mit Ammenkühen aufgezogen wurden mit Kälbern, die an Tränkeeimern oder Tränkeautomaten gefüttert wurden.

 

Das Projekt untersuchte, welche Auswirkungen die Kuh-Kalb-Beziehung auf das Verhalten, die Gesundheit und die Leistung der Kälber und auf die Leistung und die Gesundheit der Kühe hat. Verschiedene Methoden der kuhgebundenen Kälberaufzucht wurden in fünf europäischen Ländern bezüglich Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit untersucht und Landwirtinnen und Landwirte nach ihren Motiven und Herausforderungen in Bezug auf kuhgebundene Kälberaufzucht befragt.

 

6 bis 9 Stunden pro Tag

 

Die Ergebnisse der verschiedenen Studien zeigten, dass Kälber besser wuchsen, wenn sie mehrstündigen oder ganztägigen Kuhkontakt hatten. Kälber mit Kuhkontakt zeigten wesentlich seltener die Verhaltensstörung des gegenseitigen Besaugens, was deutlich auf ein besseres Tierwohl bei kuhgebundener Aufzucht hinweist. Bezüglich Kälbergesundheit und Kuhgesundheit gab es keine deutlichen Unterschiede. Aber die Fruchtbarkeit von Jungkühen wurde verbessert, wenn sie ihr Kalb selber aufziehen konnten.

 

Zudem zeigte sich, dass die Proteingehalte der Milch der säugenden Kühe eher höher waren, die Fettgehalte jedoch meistens niedriger als bei den Kühen ohne Kalb. Die Kühe mit einem Kalb produzierten 21 % bis 43 % weniger Milch für den Verkauf. Als bestes System bezüglich Wirtschaftlichkeit, Praktikabilität und Tierwohl kristallisierte sich ein Kuh-Kalb-Kontakt von 6 bis 9 Stunden pro Tag heraus.

 

Motive und Stress

 

Als Motive für eine kuhgebundene Kälberaufzucht und -mast nannten befragte Landwirtinnen und Landwirte, in erster Linie das Tierwohl, aber auch geringere Arbeitsbelastung beim Kälberfüttern und die Erfüllung von Konsumentenwünschen. Die grössten Herausforderungen sind der Stress beim Absetzen der Kälber von ihrer Mutter im Alter von 4 bis 5 Monaten (natürlicherweise würde dies erst mit 8 bis 9 Monaten stattfinden) und die teilweise unüblichen Milchgehalte in der verkauften Milch.

 

«Der – heute noch übliche – Verkauf von (Bio-)Kälbern im Alter von 3 bis 4 Wochen an Mastbetriebe soll in Zukunft weitgehend vermieden werden, weil diese Jungtiere fast immer erkranken», halten die Forscher fest. Die mutter- oder ammengebundene Kälbermast auf dem Geburtsbetrieb oder auf einem Partnerbetrieb sind gute Alternativen dafür, die laut FiBL ausgebaut werden sollten.

 

«Das rege Interesse an diesen Veranstaltungen lässt hoffen, dass die kuhgebundene Kälberaufzucht in der Milchviehhaltung in Europa zunehmen wird und die so erzeugten Produkte zunehmend mit eigenen Labels vermarktet werden können», schreibt das FiBL.

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