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«Kuhimporte deutlich reduzieren»

Hohe Zölle, ein starker Franken, viel Butter und international sinkende Preise: Der Milchmarkt ist unter Druck. Stephan Hagenbuch, Direktor der Schweizer Milchproduzenten (SMP), führt in seinem Standpunkt aus, wie Milchbauern der Krise trotzen können.

Stephan Hagenbuch |

Die Lage auf dem Milchmarkt ist angespannt. Die Betriebe produzieren aktuell im Mittel rund fünf Prozent mehr Milch als im Vorjahr. Grund dafür ist unter anderem das aussergewöhnlich gute Futterangebot des Sommers. Gleichzeitig sind allein im August die Käseexporte in die USA wegen der US-Zölle und des Wechselkurses (–10 Prozent) um 763 Tonnen gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Auch der Schokoladenexport harzt. 

Marktstabilität hat höchste Priorität

Unser Problem ist aber kurzfristiger Natur. Langfristig haben wir zu wenig Milch in der Schweiz. Unser Selbstversorgungsgrad sinkt seit 2016 jedes Jahr konstant um ein halbes Prozent! Um die Marktstabilität im Inland kurzfristig zu sichern, braucht es kurzfristig Massnahmen aufseiten der Nachfrage und des Angebots. Marktstabilität im Inland hat in dieser Situation höchste Priorität. Nachfrageseitig hat die Milchbranche kurzfristig gehandelt, indem beschlossen wurde, je 2000 Tonnen Butter und Rahm zu exportieren.

Ab dem 1. Januar 2026 muss leider auch mit (unbeliebter) C-Milch gerechnet werden. Einschränkungsmilch aus Käsereien wird in dieser Situation ebenfalls als C-Mich gehandelt werden. Angebotsseitig empfehlen wir dringend, die Einlieferungen auf das Niveau von 2024, das heisst minus 5 Prozent, zu begrenzen.

Panik fehl am Platz

Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es in der Praxis verschiedene Wege: mehr Milch in die Kälbermast einsetzen, intensiver Kälber abtränken, Kühe ausmästen, Fresserproduktion fördern – und eben auch etwas mehr Kuhschlachtungen vorziehen. Wichtig ist, dass der Schlachtviehmarkt kontinuierlich und nicht abrupt beliefert wird. All das leistet in der Summe einen Beitrag zur Drosselung der gelieferten Milchmenge und zur Stabilität des Inlandmarktes.

Hektik und Panik sind in dieser Situation fehl am Platz. Es braucht nüchternes und überlegtes Handeln. Für den Schweizer Kalb- und Rindfleischmarkt ist das auch kein Problem. Wir produzieren in der Schweiz viel zu wenig davon, wenn man die Importstatistik anschaut.

Im laufenden Jahr 2025, also innerhalb der ersten zehn Monate Januar bis Oktober, haben wir insgesamt bereits rund 15’000 Tonnen Kuhfleisch importiert, um unseren Bedarf zu decken! Diese Importmenge gilt es nun in den nächsten Monaten deutlich zu reduzieren. Die zusätzlichen Schlachtkühe absorbiert der Markt problemlos zu guten Preisen. Wir haben es in den eigenen Händen, aus der aktuell schwierigen Situation gestärkt hervorzugehen.

Kommentare (12)

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  • Blume | 14.10.2025

    Hört bitte endlich auf mit den Tieren solche Entscheidungen zu treffen und nur schlachten schlachten.....tragt bitte Sorge zu den Tieren...die Entscheidungen trefft ihr ohne das Wohl des Tieres...die können ja nicht davon laufen.....überlegt wenn ihr als Mensch so behandelt würden.......

  • zufriedener Milchbauer | 13.10.2025

    Diese Kommentare machen mich nachdenklich. Stand jetzt sind die Rahmenbedingung so, dass man mit Gewinn Milch produzieren kann. Schweizerbauer berichtete mehrfach über solche Milchbetriebe. Markt bedeutet finde einen Käufer für dein Produkt zu Preis und Menge die passt. Wir Bauern sind keine geschützten Berufsleute. Was hat Schleppschlauchpflicht mit dem Milchmarkt zu tun? Wer mit den Rahmenbedingungen nicht klar kommt und immer bei den Anderen die Probleme sucht, sollte sich besser bei einem Bauer anstellen lassen, hat genug freie Stellen. Der Bauer ist Unternehmer und soll sich auch so verhalten.

    • vollweide | 14.10.2025
      gebe dir in allen Punkten recht. Und wenn man beim Käufer nicht auswählen kann, weil man weiter weg ist vom Markt, sind doch die Kosten sehr gut beeinflussbar! Aber auch bei den Bauern gilt die 80 / 20 % Regel, wonach lediglich 20 % der Selbständigen, und das wollen doch alle Bauern sein, das Unternehmertum verstanden haben! Die anderen führen Scheingefechte, die nur Zeit und Energie binden....
  • Denker | 13.10.2025

    Warum steigen den die Milchimporte von Jahr zu Jahr?!! Aber nein wir Milchproduzenten müssen den Markt wieder regulieren… dann kann wieder mehr Importiert werden😡

  • Holsteinkuh | 13.10.2025
    seit 30 Jahren die selben Geschichten, jeden Tag hören 2 Betribe mit melken auf und jedes Jahr produzieren wir zuviel Milch ?? ist zu hoch für mich i guma da nöd drus . egal i muess iz ga mäle
  • Ihr Ernst | 12.10.2025
    Es wird zu wenig Fleisch produziert? - Gleichzeitig wird uns Woche um Woche im Handel Fleisch mit Aktionen bis zu 40 % faktisch nachgeschmissen. Im TV wird sehr viel Werbung gemacht wir sollen mehr Fleisch essen!
    Weiter wird auch Fleisch exportiert... Da soll noch jemand den Fleischhandel verstehen.
  • könig des Neckertals | 12.10.2025
    Für Donald zollsteuern erhöhen von Gold, Geldanlagen, Bankgeschäfte.... Und dann hört das sofort auf.
    Sofort alle Milchprodukte Import stoppen. Kein Import mehr für Grosshändler Aldi,Lidl, coop,Migros etc, die verdienen jedes Jahr Millionen. Sowie die Milchverarbeitung verdient auch Millionen.
    Und der Bauer schaut zu.... Wie er verarmet.
    Die Mehrkosten,Teuerung hat der Milchbauer das nachsehen. Bauern steht zusammen gegen diese Sauerei.
    Man sollte mehere Tage die Milchstopen

    Die Politik und unsere Bauernverband hat das auch verpennt. Zum Beispiel die Schleppschlauch pflicht.....
    • r.h. | 12.10.2025
      du hast recht. die bauern sollten zusammenstehen. Nur ist für mich komisch, dass jetzt alle milchbauern dazubeitragen sollen, die milchmenge zu regulieren. Als alles im Lot schien, wurden einigen für ihre fadenscheinige Schweizer Rohmilchkäse-Milch (Luzerne aus Frankreich ist hier für alle gleich teuer) recht viel bessere Preise bezahlt als für Milch, die im Industriemilchkanal landet. So sollen auch nur diejenigen jetzt ihre Produktion senken, wenn das Produkt einfach zu teuer und wenig gefragt ist... Da vergeht einem normal denkenden einfach die Lust fürs zusammenstehen...
    • Nef Daniela ,Böuerin,Hindwil AR | 12.10.2025
      Genau,diese Schleppschlauchpflicht,wo viel Nerven kostet und zeitraubend ist. Das dumme Saugeschirr hätten wir schon ein pasrmal am Liebstencibs Tobel heworfen und dem Berteiler wieder gebraicht. Nützt nichts. Die Bschütti schmeckt trotzdem,kommt ja allesxvom Güllenloch in die Schläuche. So ein Mist. Mich nimmts wunder,welcher Teottel so Seich erfunden hat. Sofort wieder abschaffen!! Und jetz sollten wir den Milchkäselieferanten noch helfen? Die,die vorher schpn mehr für das Kilo Milch bekamen? Haben die uns geholfen? Nein,garxnicht. Höchszens wenn sie aufgehört haben,Kösereimilch zu liefern,auch noch in unseren Kanal geliefert. Wir schlachten sicher keine gesunden Kühe. Nur Kälber feisst machen höchstens. Ich hoffe auf einen fähigeren Bauernverband
    • Bauer mit Familie | 13.10.2025
      Genau den Schlepp Schlauch Verteiler das Tobel abegheie , sind mir de hend brauchts viel me Zeit zum gülle...
      Jetzt wird me gülle uf weniger Fläche verteilt.... Das mer glich neumets herechund. Und andere Fläche einmal weniger güllt
  • Gesunder Menschenverstand | 12.10.2025
    Die Milchverarbeiter haben gerne C- Milch , diese ist auch weiss.
  • Bucher Hans | 12.10.2025
    Man könnte auch die Industriemilch 0,1 % weniger abrahmen. So wäre schon viel erreicht.
    Aber da haben ja alle Milchabnehmer irgend einen Grund und sagen, dass das nicht umsetzbar ist.
    Denkt daran, bis eine Milchkuh ersetz ist dauert es ca. 3 Jahre.
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