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«Kulturlandverlust geht weiter»

Kulturland ist umkämpft. Der Verein Agriterra macht sich stark für dessen Schutz in Hinblick auf die landwirtschaftliche Produktion. An der Mitgliederversammlung von Agriterra waren sich die kantonalen Bauernverbänden grösstenteils einig: Der Schutz der Fruchtfolgeflächen wird nicht ernst genommen.

Der Verein Agriterra will das Kulturlandes und somit auch die landwirtschaftliche Produktion schützen. Mittlerweile ist ein grosser Teil der kantonalen Bauernverbände Mitglied. Das selbsternannte Ziel des Vereins ist es, die Zusprache des Verbandsbeschwerderechts durch den Bundesrat zu kriegen. «Denn wir brauchen gleich lange Spiesse wie jene Organisationen, deren Aktivitäten das Kulturland laufend reduzieren», betont Peter Seiler, Präsident von Agriterra in der Mitteilung anlässlich der Mitgliederversammlung.

Bis zur Beantragung des Verbandsbeschwerderechts verblieben noch sechs Jahre. Bis dahin will Agriterra zu einer nationalen Grösse heranwachsen, die sich auf Augenhöhe mit den grossen Schutzorganisationen für den Kulturlandschutz einsetzen kann. Agriterra sei nicht per se gegen jeglichen Kulturlandverbrauch. Der Verein betont in seinem Schreiben aber, dass eine gesunde Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft möglich sein müsse.

Voraussetzungen des Verbandsbeschwerderechts:

  • Es muss ich um eine ideelle Organisation handeln (nach Statuten und tatsächlich)
  • Es muss sich um eine Umweltschutzorganisation bzw. um eine Natur- und Heimatschutzorganisation handeln (nach Statuten und tatsächlich)
  • Die Organisation muss gesamtschweizerisch tätig sein (nach Statuten und tatsächlich)
  • Die Organisation muss seit 10 Jahren bestehen und in diesen 10 Jahren alle übrigen Voraussetzungen immer erfüllt haben

Die Angaben stammen vom Bundesamt für Umwelt (Bafu). Mehr Informationen zum Verbandsbeschwerderecht sind hier zu finden , sowie auch eine Liste der  beschwerdeberechtigten Organisationen .

Wie der Verein in seiner Mitteilung berichtet, seien vor allem die Schaffung von Feuchtgebieten und grossflächigen Renaturierungen in den Kantonen Zürich, Bern und Thurgau oder die überdimensionierten Wasserbauprojekte in St. Gallen, Luzern, Wallis und Waadt im Mittelpunkt der Versammlung gestanden.

Mehr als 20‘000 Hektaren verloren

In vielen Kantonen beklagten die Mitglieder bzw. die kantonalen Bauernverbände, dass bei Infrastrukturbauten ein massloser Umgang mit dem Kulturland an der Tagesordnung sei. Bei vielen Grossprojekten werde zudem der Schutz der Fruchtfolgeflächen nicht ernst genommen, äusserten sich verschiedene Geschäftsführer von kantonalen Bauernverbänden gemäss Agriterra. Hauptkritikpunkt ist die Ausscheidung der Gewässerräume.

Wie der Verein schreibt, treffe diese Ausscheidung die Bauernfamilien in der Schweiz massiv. Agriterra befürchtet, dass gesamt-schweizerisch mehr als 20‘000 Hektaren Kulturland allein durch die bevorstehende Gewässerraumausscheidung verloren gehen. Diese Flächen würden zwar nicht versiegelt, jedoch mit der Auflage zur extensiven Nutzung der landwirtschaftlichen Produktion entzogen.

Dem Antrag des Glarner Bauernverbandes, die rechtlichen Grundlagen zur Gewässerraumausscheidung zu überarbeiten, wurde deshalb zugestimmt. Über einen politischen Vorstoss im nationalen Parlament soll laut dem Verein erreicht werden, dass in den Gewässerräumen sowohl die ökologischen Anliegen als auch die Möglichkeit für eine nachhaltige Futterproduktion berücksichtigt werden.

Der Verein Agriterra

«Agriterra – Kulturland Schweiz» ist ein gesamtschweizerischer Verein, der sich nach eigenen Angaben und im Sinne der Bundesverfassung und des Natur- und Heimatschutzgesetzes für den Schutz und die Pflege der vielfältigen, durch die landwirtschaftliche Tätigkeit geprägten Kulturlandschaften sowie für den Erhalt des produktiven Kulturlandes und dessen landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten einsetzt.

Die Gründungsorganisationen sind der Schweizer Bauernverband, der Schweizerischer Bäuerinnen-

und Landfrauenverband, die Westschweizer Bauernorganisation und Junglandwirtekommission des Schweizer Bauernverbandes. Mitglieder sind folgende Organisationen:

  • AGRIGENÈVE
  • Bauernverband Aargau (BVA)
  • Bauernverband Appenzell Ausserrhoden
  • Bauernverband beider Basel
  • Bauernverband Obwalden
  • Bauernverband Uri
  • Glarner Bauernverband
  • Bündner Bauernverband
  • St. Galler Bauernverband
  • Verband Thurgauer Landwirtschaft
  • Unione Contadini Ticinesi
  • Zürcher Bauernverband
  • IG Thur
  • Prométerre
  • Luzerner Bauernverband

Peter Seiler ist der Präsident des Vereins, Liselotte Peter Vizepräsidentin und Vertreterin des SBLV.

 

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Biobauer | 30.04.2024
    Komisch nur, dass man sich vor allem gegen Gewässerräume wehrt. Im Gegensatz zu Autobahnen bleibt dieser Boden aber Kulturland. Und die bäuerlichen Vertreter, die auch in diesen Verbänden sitzen, stimmen im Parlament für sechs Spuren quer durch die Schweiz.
  • etter martin | 29.04.2024
    nur weiter so mit kulturland überbauen und versigeln irgendwann werden auch die grünen merken dass man weder asfalt noch beton essen kann aber dan könnte es zu spät sein . guten appetit !!!!
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