Kupfer bleibt im Ökolandbau unverzichtbar, aber die Aufwandmengen können nahezu in allen Kulturen niedrig gehalten werden. Um den Kupfereinsatz dauerhaft zu verringern, ist jedoch unter anderem die rasche Wiederzulassung bewährter Präparate wünschenswert, die in Kombination mit Kupfermitteln eingesetzt werden können.
Dieses Fazit haben Wissenschaftler und Berater beim Fachgespräch „Kupfer als Pflanzenschutzmittel“ gezogen, das Ende November vom Julius-Kühn-Institut (JKI) und vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) in Berlin durchgeführt wurde.
Im Fokus standen die Ergebnisse der Kupferminimierungsstrategie, auf die sich ökologische und konventionelle Anbauverbände in Absprache mit der Politik geeinigt haben. Ziel ist es, die eingesetzten Kupfermengen durch praxisnahe Forschung konsequent zu reduzieren. Erste Zwischenergebnisse der EU-weiten Studie „Copper Free“ stellte Dr. Annegret Schmitt vom JKI vor. Ihren Ausführungen zufolge erwies sich bei Untersuchungen an Kartoffeln ein kupferfreies Präparat als vielversprechend. Im Anbaujahr 2012 habe man damit vergleichbare Erträge erzielt wie bei Behandlungen mit Kupfermitteln. Allerdings sei für diese Wirkung der Anbau pilztoleranter Sorten notwendig.
Jan Nechwatal von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) wurde bei der Suche nach Naturstoffen gegen den Phytophtora-Pilz in Kartoffeln ebenfalls fündig. Demnach erwiesen sich Chitosan, Süßholz, Zitrus und Schachtelhalm im Labor als vielversprechend für eine Blattbehandlung. Bei Versuchen im Freiland seien jedoch nur Mischungsvarianten mit Kupfer ausreichend wirksam gewesen. Bei der Bekämpfung knollenbürtiger Phytophtora-Infektionen hätten Chitosan sowie Präparate auf Hefe- und Schachtelhalmbasis gute Ergebnisse gezeigt.


