Ab nächster Woche gilt auf dem Marktplatz Thun offiziell ein Labelzuschlag von einem Franken für reine Simmental-Kälber. Aber nur für solche mit ausgewiesenem Code 60.
Was lange währt, wird endlich gut. Gemäss Ueli Aeschlimann, Präsident der Schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung und Förderung der reinen Simmentaler Fleckviehrasse (SVS), wird ab nächster Woche auf dem Marktplatz Thun ein Labelzuschlag auf reine Simmentaler Tränkekälber bezahlt. «Für AA-Stier- und -Kuhkälber gibt es einen Labelzuschlag von 1 Franken pro Kilo Lebendgewicht über dem jeweiligen AA-Preis, der in Thun gilt», erklärt Aeschlimann. Der Code 60, die Auszeichnung für die reine Simmentaler-Abstammung, müsse über die Belegkarte ausgewiesen werden. Der Schweizerische Bauernverband werde diesen Labelzuschlag ab nächster Woche auch öffentlich publizieren.
Zwar sei es auch schon heute so, dass auf dem Markt selber viele Händler einen Franken Zuschlag für reine Simmentaler Kälber bezahlten. «Es geht uns aber hauptsächlich auch um die Kälber, welche unter der Hand gehandelt werden», betont er. So habe jeder die Möglichkeit, zu sehen, was der effektive Preis seines reinen Simmentaler Kalbes sei.
Zudem biete diese offizielle Regelung auch eine Verbesserung für den Käufer: «Oft werden Kälber als reine Simmentaler verkauft, die gar nicht den Code 60 haben.»
Genau aus diesem Grund begrüsst auch Samuel Graber, Präsident des Schweizer Kälbermäster-Verbands (SKMV), die Einführung des Labels. «Leider habe ich es auch schon erlebt, dass ein angeblich reines Simmentaler Kalb 24% Red-Holstein-Blut hatte», betont er. Mit dem Labelzuschlag herrsche nun für die Käufer Transparenz darüber, ob ein angeblich reines Simmentaler Kalb auch wirklich eines sei.


