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Längste Zuckerrübenkampagne beendet

Mehr als fünfeinhalb Monate hat in Niedersachsen die jetzt zu Ende gegangene Zuckerrübenkampagne gedauert. Sie brachte den Landwirten hohe Erträge, enttäuschte aber bei den Zuckergehalten. Die Anbauer sorgen sich derzeit nicht nur um den niedrigen Zuckerpreis, sondern auch um fehlende Möglichkeiten zur Bekämpfung von Schädlingen.

In Niedersachsen ist in der zweiten Februarwoche nach mehr als fünfeinhalb Monaten die längste Zuckerrübenkampagne des Landes zu Ende gegangen. «Die Ernteerträge liegen beim Fünf-Jahres-Rückblick im Spitzenbereich, aber die Zuckergehalte enttäuschen in vielen Regionen», fasste der Vorsitzende des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ), Eckhard Hinrichs, am vorgegangen Donnerstag die Ergebnisse zusammen.

Es habe eine enorme Erntemenge gegeben, aber die Zuckergehalte unterschieden sich regional erheblich. In Gegenden mit wenig Sonnenschein lägen die Werte unter 16%, andernorts hingegen über 17%. «Im Schnitt fehlt uns gut 1 Prozent Zucker», so Hinrichs.

Grosse Zuckermengen

Laut dem Vorsitzenden des Pflanzenausschusses im Landvolk Niedersachsen, Thorsten Riggert, war die Rübenanbaufläche für die Ernte 2024/25 von den Landwirten gegenüber dem Vorjahr um fast 10% auf etwa 110’000 Hektar vergrössert worden. Bei einem Rübenertrag von 86 t/ha und einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 16,5% liege der Zuckerertrag im Schnitt bei 14,2 t/ha und somit etwa auf Vorjahresniveau.

Grosse Zuckermengen am Markt drücken unterdessen auf den Preis: DNZ-Geschäftsführer Heinrich-Hubertus Helmke wies darauf hin, dass der Zuckerpreis von etwa 800 Euro (747 Franken) auf derzeit nur noch 500 Euro (467 Franken) je Tonne gefallen sei.

«Auf die aktuellen Rübenpreise wird sich das nur teilweise auswirken. Diese stehen endgültig noch nicht fest, da die Preisverhandlungen erst nach der Kampagne beginnen», erklärte Helmke. Er geht davon aus, dass die Rübenerzeuger für die zurückliegende Ernte mit guten Erlösen rechnen können. Für die kommende Saison dürften diese aber aufgrund der veränderten Marktlage wahrscheinlich niedriger ausfallen.

Ruf nach Notfallzulassungen

Neben der Preissituation bereitet den Zuckerrüben- und vor allem auch den Kartoffelanbauern aktuell der von der Witterung begünstigte enorme Schädlings- und Krankheitsdruck Sorgen. «Die durch die Schilf-Glasflügelzikade übertragenen Pflanzenkrankheiten SBR und Stolbur sind das Damoklesschwert, das über uns schwebt, und somit die grösste pflanzenbauliche Herausforderung der nächsten Jahre», betonte Hinrichs mit Blick auf den starken Befall der Rübenbestände in Süddeutschland.

Da die Zikade mit den aktuell verfügbaren Pflanzenschutzmitteln nicht zu bekämpfen ist, halten Hinrichs und Riggert Notfallzulassungen von geeigneten Insektiziden für unverzichtbar. Riggert forderte die politischen Entscheidungsträger zum Handeln auf. Eine flächige Ausbreitung nach Niedersachsen würde neben dem Rüben- auch den Kartoffelbau massiv bedrohen und berge das Potenzial, vielen Landwirten die wirtschaftliche Basis zu entziehen. Dann stehe nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die regionale Lebensmittelversorgung auf dem Spiel.

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