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Lager platzen aus allen Nähten

Die Getreidebranche sah das Problem bereits im Frühling kommen. Verschiedene Faktoren haben dazu geführt, dass bei der Ernte 2015 der Getreidelagerplatz knapp war. Dies hat Auswirkungen auf Kosten und Preise.

Doris Grossenbacher |

 

 

Die Getreidebranche sah das Problem bereits im Frühling kommen. Verschiedene Faktoren haben dazu geführt, dass bei der Ernte 2015 der Getreidelagerplatz knapp war. Dies hat Auswirkungen auf Kosten und Preise.

«Unsere Silos sind komplett ausgebucht, und wir konnten von unseren Kunden, die bei uns einlagern wollten, nicht alle Ware annehmen», sagt Jürg Tanner, Chef des Getreidesilos Wil SG. Da ist er nicht der Einzige. «Es war heuer schwierig, Getreide auszulagern. Niemand hatte Platz», sagen Sammelstellenleiter. Dabei war die Getreide- und Rapsernte 2015 gemäss aktueller Ernteschätzung von Swiss Granum nicht eine Rekord-, sondern eine «gute Ernte».

Platzmangel hat verschiedene Gründe: 

  • Es wurden rund 8'000 Tonnen Raps aus der Rekordernte 2014 überlagert.
  • Beim Brotgetreide-Importkontingent wurden aufgrund der qualitativ schlechten Brotgetreideernte 2014 Quoten vorgezogen und die Gesamtmenge um 20'000 Tonnen aufgestockt.
  • Die bis heute unverständliche Zollsenkung auf Importgerste im April 2015 führte zu grossen Gerstenimporten.

 

Die frühe und rasch fortschreitende Ernte 2015 hat die Situation zusätzlich erschwert, da grosse Mengen auf einmal in die Lager drängten. Zum Glück war das Getreide trocken. Generell brauche es heute mehr Lagerplatz als noch vor 15 Jahren, meint Tanner. Ein Grund dafür sei etwa die separate Lagerung der vielen Label- und Spezialitätenware. Weiter beobachtet er seit  den Ereignissen auf den Agrarmärkten in den Jahren 2007/2008 ein verstärktes Bedürfnis nach Sicherheit und damit nach mehr Lagermenge.

Höhere Kosten und Preisdruck

Die Anstrengungen, alles Getreide der Ernte 2015 irgendwo unterzubringen, verursachten einerseits höhere Logistikkosten, andererseits führten sie zu Preisdruck. «Da die meisten Futtermühlen noch gut mit Importgerste versorgt sind, will niemand Schweizer Gerste kaufen», erklärt Rolf Häusler, Präsident des Getreidesammelstellenverbandes. In Branchenkreisen ist von Gerstenpreisen ab Sammelstelle von 32 Fr./dt bis sogar unter 30 Fr./dt die Rede. Der Produzentenrichtpreis läge bei 34.50 Fr./dt.

Noch besteht aber die Hoffnung, dass bei einem guten Vermarktungsverlauf schliesslich die Richtpreise ausbezahlt werden können. «Das Bundesamt für Landwirtschaft darf nun den Zoll auf Futterweizen und Gerste nicht zu früh senken», so Häusler. Und die Sammelstellen müssten Geduld haben und mit dem Verkauf zuwarten. Die voraussichtlich kleine Maisernte könnte sich dafür als Vorteil erweisen.

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