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Land Grabbing: Kirchliche Organisationen fordern Schweiz zum Handeln auf

Die Schweiz soll nicht mehr mit öffentlichen Geldern den Kauf oder die Pacht von grossen Agrarlandflächen in Entwicklungs-ländern unterstützen. Das fordern die kirchlichen Organisationen Brot für alle und Fastenopfer. Der «Landraub» (Land Grabbing) durch Investoren gehe zu Lasten der Bevölkerung vor Ort.

sda |

 

 

Die Schweiz soll nicht mehr mit öffentlichen Geldern den Kauf oder die Pacht von grossen Agrarlandflächen in Entwicklungs-ländern unterstützen. Das fordern die kirchlichen Organisationen Brot für alle und Fastenopfer. Der «Landraub» (Land Grabbing) durch Investoren gehe zu Lasten der Bevölkerung vor Ort.

Mit Steuergeldern unterstütze die Schweiz mehrere internationale Entwicklungsbanken. Diese förderten oft riesige Agrarprojekte, die grosse Landflächen in Entwicklungsländern beanspruchten, teilten Vertreter der beiden kirchlichen Organisationen am Freitag vor den Medien in Olten SO mit.

Ernährungssicherheit in Gefahr

Die agroindustriellen Grossprojekte würden den lokalen Kleinbauern im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füssen wegziehen. Die bäuerliche Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit würden zerstört.

In Afrika, Asien und Lateinamerika würden vor allem ausländische Investoren zugreifen. Internationale Entwicklungsbanken spielten dabei eine wichtige Rolle. Sie gewährten auch privaten Agrobusiness-Projekten Gelder und Unterstützung.

Keine öffentlichen Gelder mehr

Die Organisationen Brot für alle und Fastenopfer fordern das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und seine Vertretungen in den Gremien der Weltbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank auf, sich für eine bessere und fairere Politik einzusetzen. Mit öffentlichem Geld dürfe kein «Landraub» unterstützt werden.

Es gehe nicht an, dass die Schweiz mit der einen Hand die Armutsbekämpfung und ökologische bäuerliche Landwirtschaft fördere und mit der anderen Hand diese gleich wieder zerstöre, sagte Miges Baumann, Leiter Entwicklungspolitik der Organisation Brot für alle.

Brot für alle ist der Entwicklungsdienst der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Fastenopfer ist das Hilfswerk der Katholiken in der Schweiz.
Anbau von Produkten für den Export

Land neues Mittel für Gewinnmaximierung

Die beiden Organisationen stützen ihre Kritik auch auf eine Studie der Berliner Wissenschaftlerin Birgit Zimmerle. Investmentfonds, private Firmen und Regierungen sind gemäss Zimmerle die Hauptakteure im Land Grabbing.

Scheinbar ungenutztes Land, das oft die Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung sei, werde an Investoren oder Unternehmen verkauft, verpachtet oder unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Auf dem Land würden häufig Produkte für den Export angebaut. Das habe auch Spekulanten auf den Plan gerufen. Diese sähen in der Landwirtschaft und dem Landerwerb lediglich ein neues Mittel, ihre Gewinne zu maximieren, heisst es in der Studie.

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