An der Umfrage haben 285 Auszubildende im vierten Lehrjahr teilgenommen, das entspricht 66 % des Abschlussjahrgangs. Die Lernenden seien mit ihrer Ausbildung «bemerkenswert zufrieden», wie Agrotec Suisse in ihrer Medienmitteilung informiert.
Agrotec Suisse selbst freut sich über den leichten Anstieg der Anzahl Lernenden. Der Fachverband mahnt jedoch, dass es angesichts aktueller Entwicklungen auch in der Landtechnik zunehmend herausfordernder werde, gute Lernende zu finden. Essenziell sei es deshalb, schon jetzt die Weichen für eine starke Nachwuchsförderung zu stellen.
Für die Umfrage wurden Lernende in den Berufen Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker/in befragt. Die Lernenden beantworteten Fragen, wie sie sich für ihre Lehrstelle entschieden haben, ob die Lehre ihren Erwartungen entsprach und welche Pläne sie nach dem Abschluss haben.
Die Hälfte bleibt im Betrieb
Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass rund die Hälfte der befragten Lernenden bereits vor dem Lehrabschluss wusste, dass sie im Lehrbetrieb weiterarbeiten werden. Dies unterstreiche das Vertrauen der Auszubildenden in die Branche und deren Ausbildungsbetriebe.
Nur rund 17 % gaben an, das Arbeitsfeld wechseln zu wollen. Ein Grund, warum viele der jungen Berufsleute im Lehrbetrieb bleiben, könnte darin liegen, dass die Mehrheit mit dessen Leistungen weitgehend glücklich ist, heisst es in der Mitteilung weiter.
Das Team wurde von den Befragten als wichtigstes Kriterium für die Wahl des Lehrbetriebs genannt.
Agrotec Suisse
Diese Erkenntnisse stünden jedoch im Gegensatz zur Erfahrung vieler Betriebe, die Schwierigkeiten haben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Daher lasse sich vermuten, dass die Abwanderung in andere Branchen erst einige Zeit nach Abschluss der Berufslehre erfolgt.
Berufsfachschule ist «anspruchsvoll»
Im Rahmen der Grundbildungsrevision höre man oft, dass die Lernenden den Anforderungen nicht (mehr) entsprechen, stellt Agrotec Suisse fest. Die Lernenden selbst beurteilen dies jedoch etwas anders: Lediglich 6% beurteilen den Unterricht der Berufsfachschule als «zu anspruchsvoll».
Die Mehrheit hält den Unterricht für «anspruchsvoll» (61 %) oder «gerade richtig» (23 %). Dies deute darauf hin, dass das Niveau der Berufsfachschule zwar fordernd, aber angemessen ist. Die überbetrieblichen Kurse wurden sogar noch positiver bewertet. Allerdings wünsche sich die Hälfte der Befragten zusätzliche Tage für diese Kurse.
Schnupperlehre ist besonders wichtig
Sobald die Berufswahl konkreter werde, spielten die Schnupperlehre und Gespräche mit Familienangehörigen eine entscheidende Rolle. Eine gute Erfahrung während der Schnupperlehre erweise sich als besonders wichtig. Für die finale Wahl des Lehrbetriebs ist aus Sicht der Lernenden das Team am wichtigsten, hält die Umfrage fest. Dann sind es das Image des Betriebs und die Nähe zum Wohnort.
Die Schnupperlehre hat einen grossen Einfluss auf die Berufswahl.
Agrotec Suisse
Die insgesamt sehr positive Rückmeldung zur Zufriedenheit der Lernenden bestätige die hohe Qualität der Ausbildungsangebote, lautet ein Fazit von von Agrotec Suisse.
Die drei Berufe von Agrotec Suisse im Überblick
Landmaschinenmechaniker: Beim Landmaschinenmechaniker sind vor allem kreative Problemlösungen und vernetztes Denken gefragt. Sie warten und reparieren landwirtschaftliche Maschinen und Geräte.
Baumaschinenmechaniker: Das Tätigkeitsfeld des Baumaschinenmechanikers ist sehr umfangreich. Besonders ausgeprägt sind die Bereiche Elektrik und Hydraulik. Das Aufgabengebiet reicht von Arbeiten am einfachen Gabelstapler über den Hightech-Bagger bis hin zum komplexen Tunnelbohrsystem mit Lasersteuerung.
Motorgerätemechaniker: Motorgerätemechaniker sind für Unterhalts- und Reparaturarbeiten an motorisierten Maschinen und Geräten zuständig, die hauptsächlich in der Gartenpflege, der Forstwirtschaft sowie im Obst- und Rebbau eingesetzt werden.