Die Ergebnisse der Studie wiesen auf einen alarmierenden Trend hin, teilte die Organisation am Montag mit. Zwar zähle man etwas weniger Opfer als in der letzten Studie aus dem Jahr 2018. Die Schadenssumme habe jedoch massiv zugenommen, von 400 auf rund 675 Millionen Franken im Jahr.
Digitalisierung
78,2 Prozent der Befragten waren den Angaben zufolge in den vergangenen fünf Jahren mit einem Betrugsversuch konfrontiert. Diese Häufigkeit sei auffallend, so Pro Senectute. Zur Zunahme der Schadenssumme dürfte die Corona-Pandemie beigetragen haben. Denn diese habe die Digitalisierung gefördert, wodurch neue Gelegenheiten für kriminelle Machenschaften entstanden seien.
Der Anteil der Internetkriminalität an den gezählten Betrugsversuchen verdoppelte sich gemäss der Studie im Vergleich zur letzten Befragung. In der neuesten Erhebung betrug er 52,3 Prozent.
Abhängigkeit als Risikofaktor
Es bestehe eine Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung des Problems und der tatsächlichen Lage, schrieb Pro Senectute. So seien Enkeltrick-Betrüger oder falsche Polizisten in den Medien relativ häufig Thema. Die grössten Deliktsummen entfielen aber auf Fälle, in denen die Opfer von den Täterinnen und Tätern abhängig seien – durch deren berufliche Tätigkeit oder weil es sich um nahestehende Personen handle. Häufig werden älteren Menschen demnach auch überteuerte oder nutzlose Waren aufgedrängt.
Grundlage der Studie ist eine Umfrage. Online und per Telefon wurden dafür 1216 Personen befragt. Den Fragebogen erarbeitete das Institut zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität mit Sitz in Neuenburg.