Der gemeinnützige Verein gibt Jugendlichen von 14 bis 24 Jahren die Möglichkeit, auf einem der rund 450 Bauernhöfe einen authentischen Einblick in die Schweizer Landwirtschaft zu erhalten.
16 Tage pro Einsatz
2023 haben 989 jungen Menschen vom Angebot Gebrauch gemacht. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl Vermittlungen um fast 100 Personen (-9,6%) zurück. Zum Vergleich: 2021 haben noch 1'393 Jugendliche einen Einsatz auf einem Bauernhof geleistet. Der «Landdienst» dürfte damals aber auch wegen der Pandemie einen Zuwachs erhalten haben.
Erfreulich ist aber die Anzahl geleisteter Einsatztage. 2023 gab es im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 535 auf insgesamt 15'956 Einsatztage (2021: 21'000). Die Jugendlichen engagierten sich im Durchschnitt mit 16,1 Tagen auf den Betrieben, 1,9 Tage mehr als im Vorjahr. Das stuft Agriviva als erfreuliche Entwicklung ein. «Je länger ein Einsatz dauert, desto mehr können Jugendliche Erfahrungen sammeln und profitieren. Und die Gastfamilien haben weniger Einarbeitungsaufwand», schreibt die Organisation in einer Mitteilung. Gestiegen ist auch die Anzahl sprachübergreifender Einsätze.
Anspruchsvoller wird die Zuteilung der Jugendlichen auf die Betriebe. «Die Jugendlichen deklarieren öfters besondere Bedürfnisse wie Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten. Dies gilt es sorgfältig zu prüfen», schreibt Agrivia.
Neue Angebote geplant
Mit der «Vorwärtsstrategie 2024 – 2028» will die Organisation das Angebot optimieren. Die Vermittlungsdatenbank und die Webseite werden von Grund auf neu konzipiert. Ende 2025 ist Deadline. «Unsere Angebote stimmen immer noch zu 100%. Die neuen Kommunikations- und IT-Technologien werden uns dabei unterstützen», sagt Präsident Hanspeter Renggli. Weiter will Agriviva neue Angebote entwickeln, um das Zielgruppenspektrum zu erweitern.
Die Jugendlichen erhalten freie Kost und Logis, ein kleines Taschengeld, ein Gratisticket für die Hin- und Rückreise mit den SBB sowie eine schriftliche Einsatzbestätigung. Interessierte Jugendliche und Gastgeberfamilien können sich kostenlos unter www.agriviva.ch registrieren.
Wechsel im Vorstand
An der 78. Generalversammlung, die in Grangeneuve FR stattfand, gab es einen Wechsel im Vorstand. Mit Mirjam Hofstetter (SBV) und Raymond Anliker (BWD) traten zwei langjährige Vorstandsmitglieder zurück. In den Vorstand gewählt wurde Yaël Dumauthioz von Proconseil Sarl (Prométerre). So werde einerseits die Vertretung der Romandie verstärkt und andererseits nehme eine Bäuerin, Beraterin Hauswirtschaft und Zuständige für die Agriviva-Vermittlungen für die deutschsprachigen Regionen der Kantone Freiburg und Wallis Einsitz, schreibt die Organisation. Agriviva versteht sich als Teil der Basiskommunikation des SBV. «Mit dem/der Nachfolgerin vom Mirjam Hofstetter wird auch in Zukunft der SBV als wichtigster Partner von Agriviva im Vorstand vertreten sein», heisst es weiter.