Das Interesse an sozialen Dienstleistungen auf Bauernhöfen steigt. Um das Angebot weiter zu professionalisieren und auszubauen, wurde die Dachorganisation Green Care Schweiz gegründet.
Als Green Care werden soziale Dienstleistungen bezeichnet, in denen Elemente aus der Natur wie Tiere oder Pflanzen einbezogen werden. «Dank den sinnstiftenden, vielfältigen und naturnahen Alltagsstrukturen bieten Bauernhöfe ein ideales Umfeld für ein breites Spektrum an Dienstleistungen – von Begleitung, Betreuung, Pflege, Therapie, Bildung bis hin zu pädagogischen Angeboten», schreibt der Dachverband.
Einheitliche Standards
In der Schweiz bieten bereits rund 550 Bauernhöfe und 36 soziale Einrichtungen solche Dienstleistungen an. Green Care gibt den Betrieben die Möglichkeit, ihr Einkommen zu diversifizieren. Zudem stärke sie die Vielseitigkeit der Landwirtschaft sowie die Weiterentwicklung von ländlichen Regionen, heisst es weiter.
Um einheitliche Standards für solche Angebote bezüglich Qualität, Bewilligung und Finanzierung zu definieren und den Überblick über Angebot und Nachfrage zu ermöglichen, wurde vom Verein Carefarming Schweiz und der landwirtschaftliche Beratungszentrale Agridea die Dachorganisation Green Care Schweiz gegründet. Die Organisation möchte ausserdem die Sichtbarkeit der sozialen Dienstleistungen erhöhen, den Erfahrungs- und Informationsaustausch ermöglichen, die Vernetzung der Anbietenden und Nachfragenden im Betreuungssektor fördern sowie die geeigneten politischen Rahmenbedingungen schaffen.
SAH Zentralschweiz
Plattform für Angebot und Nachfrage
Dazu wird baut die Dachorganisation eine Plattform auf, bei der das Angebot und die Nachfrage für soziale Dienstleistungen einsehbar werden. Die Suche nach Betreuungsplätzen soll so vereinfacht werden. Die Mitglieder sollen mit ihrem Engagement die Zukunft der Dachorganisation Green Care Schweiz stärken und Einfluss auf das Angebot nehmen.
Die Dachorganisation steht allen Organisationen offen, die Green-Care-Dienstleistungen anbieten, vermitteln, nachfragen oder sich für dieses Thema engagieren. Die Gründungsmitglieder stimmten der Abstufung der Mitgliederbeiträge nach Wirkungsrayon zu und legten sie zwischen 300 und 1000 Franken im Jahr fest.
Vorstand
An der Gründungsversammlung vom 22. September wählten die Gründungsmitglieder die Nationalräte Raphaël Mahaim (Grüne/VD) und Alois Huber (SVP/AG) als Co-Präsidenten sowie fünf Vertretende von Anbieter- und Vermittlungsorganisationen in den Vorstand. Es sind dies Jean-Marc Bovay vom Verein Agriculture sociale romande, Barbara Kaiser von der Caritas, Petra Köchli und André Stalder vom Verein Carefarming Schweiz sowie Priska Fleischlin von WoBe AG.
zvg