Der wichtigste Beschluss am Sonntag erging auf Antrag des Frauenschwingclubs Steinhuserberg (FSCS). Er betraf den Modus zur Ermittlung der Schwingerkönigin. Konkret forderte der FSCS, das für drei Jahre geplante Pilotprojekt mit dem Hauptsponsor abzubrechen, und die Königin wieder anhand der Jahreswertung zu küren und nicht am letzten Fest des Jahres. Dies schrieb der Eidgenössische Frauenschwingverband (EFSV) anlässlich der Generalversammlung.
Der 1992 gegründete Eidgenössischen Frauenschwingverbands (EFSV) hat auf die vergangene Saison dieses Pilotprojekt mit der Migros als Königinnenpartnerin gestartet. Das Projekt sollte eigentlich von 2023 bis 2025 dauern – nun ist bereits nach einem Jahr wieder Schluss.
Ohne Zustimmung der Generalversammlung
Auf Nachfrage des «Schweizer Bauer», was zum Entscheid der Einstellung des Pilotprojektes geführt habe, erklärt Franziska Ruch, Präsidentin des EFSV: «Der Vertrag mit den Sponsoren über die Einführung des neuen Modus zur Ermittlung der Schwingerkönigen wurde ohne die Zustimmung der Generalversammlung vom ehemaligen EFSV-Präsidenten unterschrieben.»
Ruch sagt weiter, dass die Abstimmung knapp ausgefallen sei und nicht primär der neue Modus zum ablehnenden Entscheid geführt habe, sondern eher die Art und Weise, wie er zustande gekommen sei. Und so ist klar, dass mit der Auflösung des Vertrages auch die Sponsoren wegfallen. «Ja, der EFSV steht nun wahrscheinlich ohne Sponsoren da», bestätigt Ruch. Was das für den Verband für Konsequenzen hat, wird sich zeigen.
Auf der Suche nach neuen Partnern
Der Idee, sich schrittweise dem Eidgenössischen Schwingerverband (EFSV) anzunähern, ist der Frauenschwingverbands nun wieder etwas ferner. Ruch erklärt: «Wir als EFSV sind vielleicht einfach noch nicht soweit, als dass der goldenen Kranz mit dem Festsieg am Eidgenössischen direkt erschwungen werden kann.» So sei das Teilnehmerfeld und auch der Verband noch nicht genug breit aufgestellt, um ein faires Qualifikationsverfahren für das Eidgenössische Frauenschwingfest zu gewährleiten.
Noch offen ist, ob mit dem Wechsel zum alten Modus nebst dem Sponsoring der Migros auch jenes von Swarowsky Optik und Adelbodner in Frage gestellt ist. Zurzeit würden Verhandlungen laufen. Gleichzeitig sucht der Verband nach neuen Partnern, bestätigt Franziska Ruch.
Migros bleibt nun vielleicht doch an Bord
Die Migros zeigt sich auf Anfrage des ««Schweizer Bauer» indes gewillt, ihr Engagement auch unter anderen Voraussetzungen weiterzuführen. Jedoch ist man bei der Migros auch überzeugt, dass man Gefahr laufe, an Attraktivität zu verlieren, wenn am alten Modus festgehalten werde. Dies könne, so Caesar Keller, Projektleiter Sponsoring & Events bei der Migros, zur Situation führen, dass die Schwingerkönigin schon vor dem Schlussfest feststeht oder beispielsweise nach dem 2. Gang des Schlussfestes. Für Nicht-Insider sei das verwirrend.
«Um den Frauenschwingsport bekannter zu machen und weiter zu entwickeln, braucht es ein Schaufenster. Eine Plattform, die Aufmerksam bei den Medien und damit bei einem breiten Publikum erweckt. Unsere Überzeug war (und ist es noch), dass ein Schlussfest am Ende der Saison, dem Eidgenössische Frauen- und Meitlischwingfest, bei dem die Siegerin als Schwingerkönigin gekrönt wird, ein solches Schaufenster wäre», führt Keller aus.
Im folgenden SRF-Beitrag wurde über den Festsieg im 2023 berichtet: