So sehr ich jeweils die Ferien herbeisehne und die Zeit geniesse, die viel Freiraum mit sich bringt, so sehr bin ich auch immer wieder froh, wenn der Alltagstrott wieder losgeht. Schön ist es, wenn die Kinder ausschlafen und den Tag in vollen Zügen geniessen können.
Spontan kann man etwas unternehmen, die Kinder können sich erholen und sich richtig austoben, und die Hektik des Alltags entfällt ein wenig. Es bleibt Zeit für Dinge, die man auf die lange Bank geschoben hat und abends muss nicht um die Nachtruhe gekämpft werden. Die Kinder können Ideen umsetzen und sich im Spiel vergessen, der laue Sommerabend kann gemeinsam genossen werden, und wenn es einmal etwas später zu essen gibt, passiert nichts.
Viele Pläne
Grundsätzlich eine rundum gute Sache, diese Ferien. Es bringt aber auch mit sich, dass man die Bedürfnisse und Pflichten aller Familienmitglieder in dieser langen Ferienpause irgendwie unter einen Hut bringen muss. Entweder nimmt man sich zu viel vor und hat eine lange Liste an Plänen und Tätigkeiten oder die Kinder beklagen sich über Langeweile und vermissen ihre Kameraden.
Die Balance, als Eltern die Ansprüche, Wünsche und allenfalls die Langeweile auszuhalten, kann herausfordernd sein. Zudem ist man als Eltern nicht immer von der Arbeit entbunden und auch der Haushalt muss gemacht werden. Das, was man am Schuljahresende so belastend empfand, wird dann langsam, aber wieder herbeigesehnt. Ein bisschen Struktur, ein genauer Ablauf, Beschäftigung und Pflichten für die Kinder, wieder einmal etwas Ruhe im Haus und der Genuss einer Tasse Kaffee, ohne dass jemand genau dann etwas von einem will.
Pause für die Mutter
Vielleicht auch eine passende Zeit, um kurz innezuhalten und zu überlegen, was für eine Struktur mir als Mutter guttun würde. Ob da zwischen den Pflichten eine kleine Oase eingebaut werden könnte, etwas nur für die Seele, und dies zu geniessen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. So wie das Schöggeli beim Kaffee nach dem Mittagessen. Ich habe mir fest vorgenommen, dass das kleine Trampolin, welches ich eigentlich mir gekauft habe, auch mal von mir benutzt wird.
Zehn Minuten hüpfen, die Gedanken fliegen lassen, die Schwingung zu spüren und meiner Seele und meinem Körper etwas Gutes zu tun. Und wer weiss, wenn ich ganz unverschämt werde, dann mache ich es sogar zweimal täglich. Der Schuljahresanfang ist so wie ein zweiter Silvester. Man nimmt sich etwas vor, hofft auf ein gutes Schuljahr für alle und freut sich schon bald wieder auf die nächsten Ferien.