Grundlage sei dabei das Lignin im Holz gewesen, erläuterten Anna Hirsch vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) und Katalin Barta von der Universität Graz am 16. November ihr gemeinsames Forschungsprojekt.
Das Lignin sei in ein Molekül abgebaut worden, aus dem vier unterschiedliche Stoffklassen mit jeweils mehreren Vertretern synthetisiert worden seien. Untersuchungen hätten gezeigt, dass mehrere dieser Stoffe pharmazeutisch wirksam seien. Einige der hergestellten Kandidaten hätten eine hervorragende Aktivität gegen Keime, die im klinischen Kontext oft Resistenzen gegen gängige Antibiotika aufwiesen.
Neben der Bereitstellung zusätzlicher Wirkstoffe sehen Hirsch und Barta einen Vorteil des neuen Verfahrens auch darin, dass durch die Nutzung von Holz als Ausgangsstoff die aktuelle Ressourcenknappheit in der Medikamentenproduktion abgemildert werden könne.
Zudem gebe es ökologische Vorteile. Denn mit dem neuen Verfahren, in dem ausschliesslich nicht-schädliche und biologisch abbaubare Lösemittel und Reagenzien zum Einsatz kämen, könne Erdöl als üblicher Ausgangsstoff ersetzt und damit die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen verringert werden. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «Angewandte Chemie International Edition» veröffentlicht.