Im Vergleich mit 2022 wurden in der Schweiz zwar leicht weniger Beratungen zu Vergiftungen mit Medikamenten durchgeführt. Trotzdem machten diese auch 2023 mehr als einen Drittel der Notrufe (35,8 Prozent) und damit die meisten Verdachtsfälle auf Vergiftungen aus. Im Vorjahr waren es 36,7 Prozent, wie die Stiftung weiter mitteilte.
40% Anfragen zu Kinder
An zweiter Stelle standen im vergangenen Jahr derweil Vergiftungen mit Haushaltsprodukten, die weitere 22,9 Prozent der Beratungen ausmachten. Beratungen zu allen möglichen anderen Vergiftungsursachen wie Nahrungsmittel, Körperpflegeprodukte, Pilze, Gifttiere oder Genussmittel wie Drogen und Alkohol lagen allesamt im einstelligen Prozentbereich.
Rund 40 Prozent der Anfragen an die Stiftung Tox Info Suisse betrafen Kinder in Vorschulalter, wobei es sich typischerweise um Unfälle handelte, wie es weiter heisst. Rund fünf Prozent aller Anrufe wiederum betrafen Jugendliche, wobei laut der Stiftung vor allem beabsichtigte Vergiftungen im Vordergrund standen. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Suizidversuche und zu einem kleineren Teil um den Missbrauch von Substanzen.
Weniger Anrufe wegen Suizidversuchen
Anfragen zu Suizidversuchen hätten insgesamt aber abgenommen, hiess es weiter. Demnach habe man sieben Prozent weniger Anrufe (-308 Anfragen) wegen Suizidversuchen im Vergleich mit 2022 erhalten. Das Vor-Pandemie-Niveau sei jedoch noch nicht erreicht, liess die Tox Info Suisse verlauten.
Anfragen zu Jodtabletten seien 2023 derweil signifikant häufiger geworden als in den Vorjahren. Laut Tox Info Suisse nimmt die Anzahl der Anrufe zu Jodtabletten im Zuge der alle 10 Jahre stattfindenden vorsorglichen Abgabe an Haushalte im Umkreis von 50 km um Kernkraftwerke jeweils zu.