/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Mehr Hülsenfrüchte, weniger Fleisch

Erstmals seit 13 Jahren sind die Empfehlungen des Bundes für eine gesunde Ernährung aktualisiert worden. Diese berücksichtigen vermehrt auch Aspekte der Nachhaltigkeit. In dieser neuen Lebensmittelpyramide liegt der Fokus auf frischen Lebensmitteln, Vollkornprodukten und pflanzlichen Proteinen. 

Die neuen Ernährungsempfehlungen betonten die Wichtigkeit von frischen Lebensmitteln statt verarbeiteten, teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Mittwoch mit. Ein geringerer Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln mit einer langen Zutatenliste könne zur Vorbeugung von nicht-übertragbaren Krankheiten beitragen. 

Zum ersten Mal flossen Daten zur Nachhaltigkeit in die Erarbeitung der schweizerischen Ernährungsempfehlungen ein. Es wurden Daten zu Umweltaspekten beigezogen, indem die Ökobilanz (Umweltbelastungspunkte) von Lebensmitteln berechnet wurde. 

Vier Dimensionen

Neu berücksichtigen die Ernährungsempfehlungen vier Dimensionen: die bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr durch eine vielfältige Lebensmittelauswahl, die Gesundheitsförderung, Nachhaltigkeitsaspekte und das in der Schweiz übliche Essverhalten. Während sich die Vielfalt der Lebensmittel nicht stark verändert hat, werden einzelne Lebensmittelgruppen neu stärker betont.

Die Basis für eine ausgewogene Ernährung bleibt in der Lebensmittelpyramide die Flüssigkeitszufuhr, am besten ein bis zwei Liter Wasser pro Tag. Süssgetränke, Süsses und Snacks werden als optional eingestuft. Sie sind damit entbehrlich für die tägliche Ernährung.

«Umweltbelastung geringer»

Fleisch hat weiterhin seinen Platz in der Lebensmittelpyramide. Aber die Megen wurden vermindert. Lebensmittel tierischer Herkunft liefern verschiedene Nährstoffe (Vitamine A, B2 und B12, Eisen, Calcium, Jod, Zink und Proteine). «Ihr Verzehr erleichtert die Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere mit Vitamin B12», so die Forscher. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt aber maximal 360 Gramm Fleisch pro Woche.

Pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte werden neu vor den tierischen wie Fleisch und Fisch in den Vordergrund gerückt. Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen oder Kidneybohnen zählen wegen ihres hohen Proteingehalts zur Gruppe «Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch und Weitere» in der Lebensmittelpyramide. «Sie enthalten ausserdem viel Stärke und können daher auch eine gute Alternative zu Stärkeprodukten sein», schreibt die SGE. Somit könne pro Woche ein bis zwei Portionen Hülsenfrüchte als Proteinquelle zu sich genommen werden sowie zusätzliche Portionen als Stärkequelle. «Die Empfehlungen ermuntern die Bevölkerung, mehr als eine Portion pro Woche zu konsumieren», heisst es im Bericht.

Ins Feld geführt werden auch ökologische Aspekte. «Die Umweltbelastung von Fleisch, Fisch, Tofu oder Hülsenfrüchten entsteht in der Regel bei der Produktion. Die Belastung der Fleischproduktion ist jedoch mehr als zehnmal so hoch wie diejenige der Hülsenfruchtproduktion. Selbst beim Konsum eines importierten pflanzlichen Produkts ist die Umweltbelastung immer noch geringer als beispielsweise bei in der Schweiz produziertem Fleisch», heisst es wortwörtlich im Bericht.

Bei den drei Portionen an Getreideprodukten und Kartoffeln für die Kohlenhydrate sollen Vollkornprodukte bevorzugt werden.

Bis 3 Portionen Milchprodukte

Empfohlen wird weiterhin eine breite Auswahl an saisonalen und regionalen Früchte- und Gemüsesorten. «Die Faustregel «fünf Portionen am Tag» bleibt bestehen», heisst es in der Mitteilung. Auch die zwei bis drei Portionen Milchprodukte pro Tag sind in der Pyramide enthalten. «Milchprodukte sind eine Proteinquelle, aber auch Calciumlieferanten», hält die SGE fest. 60 Prozent des Bedarfs können so gedeckt werden.

Bei den Ölen sind auch Nüsse und Samen abgebildet. Rapsöl wird vor allem wegen seines geringen Anteils an gesättigten Fettsäuren und seines interessanten Gehalts an Omega-3-Fettsäuren empfohlen. «Hinzu kommt ein günstiges Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Zudem wird dieses Öl häufig in der Schweiz produziert», schreiben die Autoren.

Die Ernährungsempfehlungen stellten eine Idealsituation dar, hiess es weiter. Sie seien ein Leitfaden für eine ausgewogene Ernährung und könnten mit einem bewussten Einkauf auch zur Reduktion der Umweltbelastungen und Lebensmittelverschwendung beitragen. Um die Vitalität zu fördern raten die Experten ausserdem zu 30 Minuten Bewegung pro Tag.

Die neuen Ernährungsempfehlungen auf einen Blick

  • Getränke: Regelmässig trinken. Am besten Wasser. *1-2 Liter am Tag.
  • Früchte und Gemüse: Bunt und saisonal. *5 Portionen am Tag.
  • Getreideprodukte und Kartoffeln: Vollkornprodukte bevorzugen. *3 Portionen am Tag.
  • Milchprodukte: Am besten ungezuckert. *2-3 Portionen am Tag.
  • Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch und Weitere: Abwechslung geniessen. Regelmässig Hülsenfrüchte. *1 Portion am Tag.
  • Nüsse und Samen: Täglich in kleinen Mengen geniessen. *1 kleine Handvoll am Tag.
  • Öle und Fette: Pflanzliche Öle bevorzugen. *2 Esslöffel am Tag.
  • Süssgetränke, Süsses und salzige Snacks (optional): In kleinen Mengen. *0-1 Portion am Tag.

  *Tägliche Verzehrsempfehlung pro Lebensmittelgruppe (Stufe) in der Lebensmittelpyramide. 

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Geht Ihr auf die Jagd?

    • Ja:
      20%
    • Nein, habe keine Ausbildung/Berechtigung:
      80%
    • Früher ja, jetzt nicht mehr:
      0%
    • Noch nicht, will Ausbildung machen:
      0%

    Teilnehmer insgesamt: 10

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?