Frauen nehmen durchschnittlich 7,4 Gramm Salz pro Tag zu sich, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Donnerstag mitteilte.
Verarbeitete Lebensmittel
Den höchsten Konsum verzeichnen Männer zwischen 45 und 59 Jahren mit einer Menge von durchschnittlich fast elf Gramm pro Tag. Frauen über 60 Jahre nehmen mit täglich 6,7 Gramm am wenigsten zu sich. Ein zu hoher Salzkonsum kommt in allen Sprachregionen vor, wie die zweite Schweizer Salzstudie 2022 – 2023 weiter zeigt. 90 Prozent der Befragten hätten jedoch angegeben, Speisen nie oder nur gelegentlich nachzusalzen.
Grund für die zu hohe Salzaufnahme seien verarbeitete Lebensmittel. Mehr als drei Viertel des Kochsalzes würden auf diese Weise eingenommen. So kann laut BLV mit einem einzigen Fertigmenu die empfohlene Tagesmenge an Salz ausgeschöpft werden. «Am meisten zu Buche schlagen Brot und Gebäck, Fertiggerichte, Beilagen und Fleischprodukte. Bereits mit einem einzigen Fertigmenu kann die empfohlene Tagesmenge ausgeschöpft sein», sagt Urs Stalder, Leiter Fachbereich Ernährung des BLV.
Reduktionsziele vereinbaren
Das BLV führte die Studie zum Salzkonsum nach 2010/11 zum zweiten Mal durch. Zwar sei der Wert mit 8,7 Gramm täglich leicht tiefer als damals. Er liege jedoch nach wie vor rund 75 Prozent über der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Menge von täglich maximal fünf Gramm.
Die Studie des BLV bestätige erneut, dass sich zu viel Salz negativ auf die Gesundheit auswirkt, heisst es in der Mitteilung. Teilnehmende mit einem höheren Salzkonsum hatten auch einen signifikant höheren Blutdruck. «Bluthochdruck erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Diese und andere nichtübertragbare Krankheiten verursachen jährlich Gesundheitskosten von mehr als 50 Milliarden Franken», so das BLV.
Um einen Beitrag an die Gesundheit der Bevölkerung zu leisten, müsse die Salzmenge in verarbeiteten Lebensmitteln sinken. Dafür will das BLV mit der Lebensmittelindustrie konkrete Reduktionsziele vereinbaren. «Denkbar sind etwa Höchstgehalte für Salz in gewissen Lebensmitteln, wie dies in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt wurde», so Urs Stalder.
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