
Lorena Röösli aus Hasle LU überzeugt mit ihrer natürlichen Präsenz
SRF/ Ueli Christoffel
Ein neues Jahr, eine neue Staffel SRF bi de Lüt – Landfrauenküche. Den Auftakt macht die junge Landfrau, Lorena Röösli aus Hasle im Luzernischen. Mit ihren 26 Jahren die bislang jüngste Landfrau der Sendung. Sie lebt zuhinterst im Entlebuch, zusammen mit ihrem Mann Kilian und der knapp zweijährigen Tochter Lenja.
Kilian hat sie verzaubert
Auf ihrem Hof halten sie rund 70 Mutterkühe mit Kälbern. Vor drei Jahren haben Lorena und Kilian den Betrieb von seinen Eltern übernommen. Als junge Familie ziehen sie gemeinsam am selben Strick. Lorena, ursprünglich aus dem Kanton Freiburg, wirkt reifer, als ihr Alter vermuten lässt. Schon früh war ihr Traum klar, gemeinsam mit ihrem Mann und den eigenen Kindern auf einem Hof leben und arbeiten.

Lorena Röösli hat ihren Traum umgesetzt.
SRF/ Ueli Christoffel
Kennengelernt haben sich die beiden, wie es im modernen Märchen eben so läuft – über Facebook. Seine Ausstrahlung habe sie gleich auf den ersten Blick verzaubert, erzählt Lorena schmunzelnd. Hier ist nichts inszeniert. Es ist wohltuend, ihr zuzusehen, wie sie selbstverständlich und ohne Allüren ihren Alltag meistern. Offen, direkt, ehrlich. Das neckische Zusammenspiel mit ihrem Mann zaubert einem unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht.
Das Menü am Haken
Für Gesprächsstoff sorgt Lorenas etwas verrückte Idee, das Menü per Heukran zum Badezimmer hinaus zu transportieren – direkt in die «Gaststube». Da in ihrer kleinen Zweizimmerwohnung schlicht kein Platz für die Gäste war, musste eine kreative Lösung her. Also, Essen an den Haken, Heukran an und los gehts! Da war ein ruhiges Händchen von Ehemann Kilian gefragt. Beim Menü wollte Lorena möglichst viele Zutaten vom eigenen Hof einbauen. Auch bei der Vegi-Hauptspeise achtete sie auf Regionalität. Den Auftakt bildeten Spinat-Ricotta-Ravioli mit Waldpilzen und Safran-Milchschaum. Gelungen, auch wenn zwischendurch die Küchenmaschine den Geist aufgab…

Lorena Röösli setzte viele Zutaten vom Hof ein.
Ueli Christoffel
Der Hauptgang liess sich ebenfalls sehen: Sous-vide-gegartes Rindsfilet im Bergkräutermantel, dazu Serviettenknödel, Rotweinsauce, Petersilienpüree, Cherrytomaten, Kürbisschnitze, Kohlrabi und knuspriges Lauchstroh. Für die vegetarische Variante gabs einen Hackbraten aus Schweizer Kidneybohnen mit Tomatensauce und Gemüse. Das Dessert war ein kleines Kunstwerk. Waldmeister-Crème-brûlée, weisse Schokoladenganache, Macarons, Crumble und eine Heidelbeer-Mousse-Nocke – fast zu schön zum Essen.
Wollte gut ankommen
Ganz ohne Nervosität war Lorena natürlich nicht, bevor die noch unbekannten Landfrauen bei ihr eintrafen, verständlich. Wie offen sie in der Sendung über ihre Zweifel spricht, finde ich bemerkenswert. Vermutlich hat jede Landfrau schon einmal gedacht: Was werden die Leute wohl von mir halten? Lorena aber redet nicht um den Brei herum. Sie zeigt sich ehrlich, auch in ihrer Unsicherheit und das macht sie umso sympathischer.
In der Küche verrät sie ihren leichten Drang nach Perfektionismus, wobei sie sich selbst den grössten Druck aufsetzt. Im Alltag koche sie meist frei Schnauze, manchmal nach Rezept, oft aber intuitiv. Inspiration holt sie sich gerne aus Gourmet-Sendungen, das Gespür fürs Richtige jedoch, das kommt aus Erfahrung und Intuition. Und ein bisschen wohl auch von ihrer Mutter, die selbst Köchin ist.
Viel Bodenhaftung
Lorena strahlt eine ruhige Selbstverständlichkeit aus. Keine Show, kein Aufgesetztes, einfach echt. Ich habe bewusst darauf geachtet, wie sie ihre Gäste empfängt, wie sie ihre Zutaten auswählt, wie sie sich gibt. Bewundernswert, diese natürliche Präsenz – und das in so jungen Jahren. Ein schöner Auftakt in die neue Staffel!

Ich gratuliere Dir ganz herzlich zur Sendung, es freute mich sehr Dich/Euch zu sehen.
Liebe Grüße Stefan Bühler
Vom Kochen hat man praktisch nichts gesehen, es drehte sich Alles um Technik.Vom Betrieb sah man auch hetzich wenig.
Ich finde diese Sendung super und ich kann immet was dazu lernen