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«Ohne Geschichte kauft niemand die kleinen Kartoffeln»

Wie wird aus einer kleinen Direktvermarktung ein ganzes Netzwerk an Bioläden mit Herz? Und wie schafft man den Spagat zwischen Idealismus, wirtschaftlichem Druck und persönlicher Leidenschaft? Mehr dazu in unserem Podcast.

Daniel Hasler |

In dieser Folge des Schweizer Bauer Podcasts treffen wir Raphael Blatt – Biolandwirt, Unternehmer und Gründer von Frischpunkt, einem Bioladenkonzept, das mehr ist als nur ein Ort zum Einkaufen. Was 2016 mit einem kleinen Direktvermarktungsprojekt in Madiswil BE begann, ist heute ein Netzwerk mit mehreren Standorten, über 2000 Produkten und einem wachsenden Catering- und Eventangebot. Doch wie viel Idealismus verträgt ein Geschäftsmodell – und wie bleibt man trotz Wachstum sich selbst treu?

«Es ist nicht mit der Eröffnung gemacht»

«Es soll ein Gefühl sein, ein Erlebnis, ein Miteinander», sagt der Berner über seine Läden. Frischpunkt soll mehr sein als ein Verkaufspunkt – er will einen Ort schaffen, an dem Begegnung stattfindet. Das zeigt sich auch an der offenen Käsetheke, dem grossen Sortiment und der Art, wie seine Mitarbeitenden mit den Kundinnen und Kunden umgehen. Doch der Weg dahin war voller Herausforderungen.

«Anfangen ist schwierig. Durchziehen ist noch schwieriger. Und verändern braucht Mut», sagt der Biolandwirt. Nach der Ausbildung in biologischer Landwirtschaft folgte der Einstieg in die Direktvermarktung – und schon bald das erste Ladengeschäft. Schnell wurde klar: Wenn man wächst, braucht man Strukturen. «Plötzlich bist du nicht mehr angestellt – aber trotzdem angestellt von deinen eigenen Abläufen.» Und genau da liegt die Gefahr: Dass das ursprüngliche Feuer im Organisationsaufwand untergeht.

Die Nähe macht es aus

Er spricht offen – wie etwa den Ausbau mit dem Standort in Langenthal, den er wieder schliessen musste. «Es war zu viel. Ich habe gemerkt, ich muss auch lernen, Dinge loszulassen.» Trotzdem hat er den Grundfunken nie verloren – den Antrieb, Menschen mit hochwertigen, biologischen Lebensmitteln zu erreichen und Geschichten zu erzählen. Denn darum geht es ihm: Den Wert von Produkten und Produzenten wieder sichtbar machen.

«Wie kann der Bauer am Ende des Jahres mehr von seinem Produkt haben?», fragt er – und meint damit nicht nur den Preis, sondern auch die Anerkennung. Das Problem sieht er im zerschnittenen System: «Der Verkäufer kennt den Bauern oft gar nicht mehr. Die Geschichte geht verloren.» Seine Lösung? Nähe, Transparenz und das Gespräch – an der Theke, auf dem Markt oder bei einem Catering-Anlass.

Den ganzen Podcast kannst du dir hier anschauen

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