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Sie erfüllt sich ihren Traum

schweizerbauer.ch hat in einem Aufruf Schnappschüsse von Frauen in der Landwirtschaft gesucht. Wer ist die Frau mit der Milchkanne auf dem Rücken? Sie hat es uns erzählt und so stellen wir heute Elisa Nunzi aus Soglio GR im Bergell vor. Wenn alles gut geht, wird sie bald den elterlichen Hof übernehmen.

Elisa Nunzi bewirtschaftet zusammen mit ihrer Familie einen kleinen Biobetrieb in Soglio GR im Bergell. Die Hälfte der bewirtschafteten Fläche liegt in der Bergzone 4 und ist nur zu Fuss erreichbar. Elisa und ihre Familie halten Milchziegen und ein Handvoll Schafe. Dazu kommen Kastanienbäume, Bienen, Hühner, ein Gemüsegarten und vieles mehr. Elisa ist 34 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn.

Dass kleine, abgelegene Betriebe auf dem Papier «weniger relevant» sind, aber trotzdem viel für die Biodiversität tun, ist ihr ein wichtiges Anliegen. Zudem habe die Präsenz der Grossraubtiere die Arbeitsroutinen auf ihrem Betrieb stark verändert, erzählte sie dem «Schweizer Bauer». Um Elisa besser kennen zu lernen, lesen Sie, was sie uns auf unsere Fragen geantwortet hat und lernen Sie zum Beispiel die Bergeller Ziegenkäsespezialität «Mascarplin» kennen.

Wer bist du, wie bist du zur Landwirtschaft gekommen und was sind deine Aufgaben auf dem Betrieb?

Ich bin Sozialpädagogin HF, habe meine Ausbildung in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung absolviert und auch mit betagten Menschen und Kleinkindern gearbeitet. Die Arbeit im Freien hat mir aber immer ein bisschen gefehlt. Ich habe jahrelang mit meinen Eltern zusammengearbeitet. Am Anfang habe ich ihnen beim Handmelken und bei einigen Büroarbeiten geholfen. Jedes Jahr wurden es mehr Stunden, die ich auf dem Hof verbrachte, bis ich mich entschloss, einen Direktzahlungskurs zu besuchen. Bereits in den letzten Jahren habe ich die Herstellung von Ziegenkäse übernommen und bei der Heu- und der Kastanienernte mitgeholfen.

Der Betrieb

Ort: 7610 Soglio, Bergell (GR)

Zone: Bergzone 3 und 4

Fläche: 21 Hektar

Tiere:

  • 60 Ziegen (Bündner Strahlenziegen, Nera Verzasca, Pfauenziegen). In den letzten Monaten wurde Ziegenherde ein wenig «verjüngt».
  • 8 Schafe und vielleicht werden es in Zukunft noch mehr
  • 8 Hühner
  • 7 Bienenvölker

SAK: 1.56

Familie: Vater Gian war Ofenbauer und Fliesenleger und hat als Hobby mit Ziegenhaltung und Mutterkuhhaltung angefangen. Die Arbeit (und die Tiere) wurden immer mehr, sodass er sich vollzeitig auf den Betrieb konzentrieren wollte. Mutter Raffaela hat ihm dabei geholfen, sei es im Büro oder beim Käsen.

Wie geht es weiter?

Im Juni dieses Jahres werde ich meine Arbeit in der Sozialarbeit offiziell beenden und mich ganz der Landwirtschaft widmen. Es war schwierig geworden, alle Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Auf diese Weise werde ich mehr Zeit für meine Familie, meine Tiere und meine Hobbys wie die Ornithologie haben. Wenn alles gut geht, werde ich ab Januar 2025 Betriebsleiterin sein. Ohne die Hilfe meiner Eltern in der Vergangenheit und die Hilfe meines Mannes in der Zukunft hätte dieser Traum nicht wahr werden können. Ob es die richtige Entscheidung war, werde ich in 20 Jahren wissen.

Es gibt immer etwas Neues zu lernen. 

Elisa Nunzi

Was magst du an deiner Arbeit besonders und was nicht?

Jeder Tag ist anders, und es wird nie langweilig. Es gibt Phasen, die intensiver und anstrengender sind, und andere Phasen, die noch intensiver sind. Man muss multitaskingfähig werden. Die positive Seite ist, dass man sich selbst organisieren und seine Zeit so einteilen kann, wie man möchte. Der Nachteil ist, dass die Sorgen nie verschwinden: das Wetter, grosse Raubtiere, ein Tier, dem es nicht gut geht, Büroarbeit, invasive Pflanzen, Forderungen der verschiedenen Ämter usw. Es ist ein Beruf mit vielen Pflichten, aber auch vielen Freiheiten.

Welche Momente möchtest du nie eintauschen, die dir in deinem Tag auf dem Bauernhof begegnen und die einzigartig sind?

Das Schöne an dem Job ist, dass man seinen Tag frei planen kann, eine Aufgabe nach der anderen. Man weiss, dass es immer wieder unvorhergesehene Ereignisse gibt und der Zeitplan sowieso immer wieder angepasst werden muss. Das Faszinierende an diesem Beruf ist, dass man sich draussen aufhalten kann und jeden Tag etwas von den Tieren, Pflanzen, Vogelstimmen und Insekten lernen kann. Man folgt dem Rhythmus der Jahreszeiten, und jeder Monat bringt neue Aufgaben und Erfahrungen mit sich. Es gibt immer etwas Neues zu lernen. Wenn man Zeit hat, kann man zum Beispiel spontan beschliessen, Pilze zu sammeln, Holundersirup herzustellen, neue Dinge zu erfinden und kreativ mit dem umzugehen, was man in der Natur findet. 

Was empfiehlst du jungen Menschen, die sich überlegen, ob sie eine landwirtschaftliche Ausbildung machen sollen?

Das kann ich erst in ein paar Jahren sagen, erst muss ich Erfahrungen sammeln und viel mehr lernen. Dann kann ich vielleicht Ratschläge geben.

Gibt es auch Schattenseiten oder belastende Situationen?

Natürlich gibt es auch schwierige Situationen, die einen beunruhigen oder nachdenklich machen. Nicht nur die körperliche Arbeit, sondern auch die ganze Bürokratie, die Gesundheit und Sicherheit der eigenen Tiere, das Wetter und vieles mehr. Wenn man Tiere hat, ist es schwierig, «den Stecker zu ziehen». Solange es eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kindern, Verwandten, Nachbarn gibt (mit ein wenig Organisation und Hilfe), kann man sich ab und zu eine Auszeit nehmen, aber oft bleiben die Gedanken beim Betrieb. Und: Wenn die Ziegen weglaufen, suchen sie sich sowieso immer den Moment aus, wenn man etwas geplant hat oder wenn man krank ist (lacht).

Man verbringt viel Zeit damit, zu dokumentieren. Ich würde die Zeit lieber anders nutzen.

Elisa Nunzi

Wenn du einen Wunschzettel hättest, um eine Sache in der Landwirtschaft zu ändern, was wäre das?

Oft können die eigene Intuition, Wahrnehmung, Logik, der sechste Sinn und/oder die Erfahrungen älterer Generationen aufgrund von Vorschriften nicht befolgt werden. Manchmal ist es schwierig, Dinge zu ändern, die gut funktionieren, «nur», weil es in irgendeinem Büro beschlossen wurde. Man verbringt viel Zeit damit, zu erklären und zu dokumentieren respektive zu rechtfertigen, was man tut. Diese Zeit würde ich lieber für etwas anderes nutzen.

Kannst du etwas, was dein Mann oder andere auf dem Betrieb nicht können, und umgekehrt?

Natürlich hat jeder Mensch Aufgaben, die er besser oder lieber erledigt. Es ist schön, wenn man sich gegenseitig helfen und voneinander lernen kann. Ich arbeite hauptsächlich mit den Ziegen, ich melke, käse, mache den Garten… Ich helfe, wo ich kann, aber ich muss auch noch viel lernen, vor allem im Umgang mit den Maschinen. Ich mache zum Beispiel Büroarbeit, während mein Vater alles andere ziemlich gut macht, vor allem Maschinen flicken. Meine Mutter kümmert sich um den Honig und mein Mann fängt an, hier und da mit anzupacken, wo es nötig ist.

Welche Themen interessieren dich im «Schweizer Bauer»?

Ich interessiere mich für konkrete Themen, die den Alltag auch der kleinsten und abgelegensten Bauernbetriebe widerspiegeln. Nicht jeder hat riesige, mechanisierte Ställe. Ich finde es gut, wenn auch solche Betriebe berücksichtigt werden, die auf dem Papier «weniger wichtig» sind, aber dennoch viel für die Artenvielfalt und Landschaftspflege tun. 

«Presidio Mascarplin»

Ein typisches Produkt des Bergells, welches im oberen Teil des Tals (Sopraporta) Mascarpel und im unteren Teil (Sottoporta) Mascarplin genannt wird. Laut der Website von Slow Food , handelt es sich um einen gereiften Ziger, welcher aus Ziegenmilch hergestellt wird. Zu der kochenden Milch wird die sogenannte Mestra (saures Serum) hinzugefügt, deren Säure die Gerinnung der Masse verursacht. Idealerweise altern die zwischen 250 und 500 Gramm schweren Mascarplin-Formen dann für ein paar Wochen im Keller, bis sich auf der Oberfläche ein Schimmel bildet, der von Blau über Grün zu Grau übergeht. Die Ziegenhalter produzieren die Spezialität in kleinen Mengen im Frühjahr (nach der Entwöhnung der Zicklein) und im Herbst (nach dem Alpabzug).

Auf dem Instagram-Profil von Elisa gibt es noch viel mehr zu sehen:

 

 

 

 

 

 

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Kommentare (2)

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  • Sheepranger | 21.06.2024
    Guter Bericht, Genau solche Betriebe sollten erhalten bleiben in der Schweiz.
  • V.Frey | 21.06.2024
    Finde es sehr spanend zu hören wie vilfällig ihre Arbeit ist.Interessiere mich führ ihre Produkte die sie verkaufen.Freundliche Grüsse V.Frey
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