In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten es demnach auch mehr als 300 Liter werden. Entlang der Donau bereiteten sich Einsatzkräfte auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt, hiess es von den Behörden. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.
Schnee bis 800 Meter
Reisende mussten am Freitag am Flughafen Wien mit Verspätungen rechnen. «Aufgrund der aktuell schlechten Wetterlage an verschiedenen europäischen Standorten und in Wien kommt es derzeit zu vereinzelten Verzögerungen im Flugverkehr ab Wien», hiess es vom Flughafen.
In den Bergen sorgte Schnee für lokale Strassensperren. Ab 800 Meter herrsche Lawinengefahr, warnte das Bundesland Salzburg. Dass der Schnee bis in relativ tiefe Lagen hinab fiel, werteten Hochwasser-Fachleute jedoch positiv. Denn dadurch fliesst der Niederschlag erst ab, wenn es wieder wärmer wird.
Wegen der Unwetter-Situation wurden Freiluft-Konzerte und Fussballspiele abgesagt.
Vorbereitungen in Polen
In Polen rief Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz zu Vorkehrungen vor einem möglichen Hochwasser auf. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte er dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden. «Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.»
Das Meteorologische Institut gab indes eine Hochwasserwarnung für die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen heraus. Dort könnten bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen, hiess es in einem Statement. Die Armee und alle uniformierten Dienste seien in Bereitschaft, schrieb Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz auf der Plattform X. Boote, Amphibienfahrzeuge und schweres Gerät seien vorbereitet.
Krisenstab in Tschechien einberufen
In Tschechien berief die Regierung angesichts heftiger Regenfälle schon am Freitag einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei «rasant erhöht» worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny auf X mit. Am Freitag wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Damit sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden. Im historischen Stadtzentrums Prags sollten Schutzwände aufgestellt werden. Aus der Moldau wurde eine Leiche geborgen – weshalb der Mann ums Leben kam, ist laut Polizei noch unklar.
Der tschechische Wetterdienst weitete unterdessen seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende auf den Grossteil des Landes aus. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten den Vorhersagen zufolge bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Die Fussball-Ligaspiele am Wochenende wurden bereits abgesagt.