Regula Schmid aus dem bündnerischen Tschappina ist die zweite Landfrau, die in der 15. Staffel der Fernsehsendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» den Kochlöffel schwingt. In der Sendung gibt sie nicht nur Einblicke in ihre Küche, sondern auch in das Leben auf einem Hof in der Bergzone IV.
Die Landfrauenküche ist deshalb so eine besondere Sache, weil die Zuschauer die Gelegenheit haben, tief in die Lebenswelt der Protagonistinnen einzutauchen. So ist auch der Besuch bei Regula Schmid im bündnerischen Tschappina einmal mehr eine äusserst interessante Sache. Sie bewirtschaftet mit ihrem Mann Ralph einen Betrieb in der Bergzone IV.
Dort sind sie nicht nur mit sehr steilen Hängen, sondern auch mit der Bedrohung ihrer Mutterkuhherde durch Wildtiere konfrontiert. Obwohl sie es nicht direkt sagen, scheint ihnen der Wolf grosse Probleme zu bereiten, da die Kühe nervös werden, wenn er sich nähert. So besteht die Gefahr für die Tiere nicht nur darin, dass sie gerissen werden könnten, sondern auch darin, dass sie vor lauter Angst losrennen und zu Tode stürzen. So wird in der Sendung auf eine subtile Art und Weise Aufklärungsarbeit geleistet. Vermutlich wird es für die breite Masse besser verständlich, warum Raubtiere ein Problem sein können, wenn sie es an einem konkreten Beispiel sehen.
EF für Garten und Gesundheit
Spannend ist auch, wie Regula Schmid in ihrem Alltag Effektive Mikroorganismen, kurz EF genannt, für alle möglichen Sachen zum Einsatz bringt. Sei es im Garten, um das Wachstum der Pflanzen anzuregen, oder auch auf der Weide, um das entzündete Euter einer Kuh zu pflegen.
Keine Capuns
Aber eigentlich geht es in der Sendung ja ums Kochen und auch das macht Regula Schmid mit viel Engagement und Pfiff. Während die anderen Landfrauen auf der Fahrt nach Tschappina noch rätseln, was es zu Essen geben könnte, bereitet Regula Schmid in der Küche bereits herbstliche Frühlingsrollen zu. Eigentlich hätten die anderen Kandidatinnen ein richtiges Bündner Essen mit Capuns, Maluns und Nusstorte erwartet. Letztere serviert Regula Schmid zum Apéro, danach kommt aber ihr ganz eigenes Menü.
SRF
Knfflige Grissini
Zu den bereits erwähnten Frühlingsrollen, die sie mit Herbstgemüse aus dem eigenen Garten gefüllt hat, serviert sie einen gemischten Salat und dekoriert das Ganze mit drei Grissinistangen. Diese sorgen bei ihrem Mann Ralph beim Servieren für eine Zitterpartie, da die Stangen wie zu einem kleinen Tipi zusammengebunden sind und das ganze Gebilde eine recht fragile Sache ist. Sowieso sei er nicht so begeistert gewesen, dass seine Frau bei der Sendung mitmachen wolle, gesteht er dann auch ganz offen und ehrlich. Regula Schmid lässt sich davon aber nicht beirren. So geht es vermutlich in vielen Ehen, dass die Frauen Ideen haben und die Männer einfach mitmachen müssen. Am Schluss der Sendung gibt es dann aber doch einen saftigen Kuss und viel Lob von Ralph für seine Regula. Das ist schön.
Hübsche Kartoffelröschen
Zum Hauptgang serviert Regula Schmid den Landfrauen ein Rindsfilet mit Kräuterkruste, Kefen und Rüebli und Ofenkartoffeln. Die Kartoffeln drapiert sie wunderschön in Rosenform in kleinen Muffinförmchen, backt sie im Ofen und serviert sie dann so. Diese Methode kannte ich bisher nur von Äpfeln. Das Ganze sieht so hübsch aus, dass ich es sicher auch nachmachen werde.
Heidelbeeren zum Finale
Der Höhepunkt des Essens von Regula Schmid scheint mir aber das wunderbare Heidelbeerdessert zu sein. Die Beeren dafür hat sie selber gesammelt und einerseits zu einem Heidelbeertörtli und anderseits zu einer Pannacotta verarbeitet. Die Köchin betont, dass sie am liebsten Desserts zaubere und stundelang daran herumtüfteln könnte. Das scheinen auch die anderen Kandidatinnen so zu sehen und honorieren den süssen Abschluss dieses Essens mit viel Lob.