Gemessen an der Fläche ist Kasachstan der neuntgrösste Staat der Erde.
In Kasachstan gilt künftig ein noch rigideres Bodenrecht. Gemäss dem neuen Landrechtsgesetz, das am vergangene Woche vom Parlament in Astana verabschiedet wurde, ist es zukünftig auch kasachischen Unternehmen untersagt, Agrarflächen im eigenen Land zu pachten, wenn sie eine ausländische Kapitalbeteiligung aufweisen.
Selbst wenn lediglich eine ausländische Beteiligung von 1% besteht, führt dies dazu, dass das Unternehmen landwirtschaftliche Grundstücke nicht mehrnutzen darf. Ausländischen Privatpersonen war es in Kasachstan bereits im vergangenen Jahr nicht mehr erlaubt, landwirtschaftliche Areale zu nutzen beziehungsweise zu pachten.
Davor war es ihnen noch möglich gewesen, für maximal zehn Jahre Flächen zu pachten. Das Verbot gilt für Ausländer, Staatenlose und Bürger der Republik Kasachstan, die mit Ausländern verheiratet sind. Kasachische Bürger dürfen Grundstücke dagegen für maximal 49 Jahre kostenlos pachten. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings die Vorlage eines detaillierten Businessplans und ein Nachweis über das Vorhandensein der für die Arbeit notwendigen Ausrüstung und Technik.
Nur die Grundsteuer ist dann noch von den landwirtschaftlichen Pächtern an den Staat zu zahlen. Die Vorschriften gelten zunächst bis zum 31. Dezember
2021. Das Gesetz wurde auf der Grundlage der Arbeit einer Bodenkommission entwickelt, die im Frühjahr 2016 abgeschlossen wurde. Die Neuregelung steht im Widerspruch zur früheren Absicht der Regierung, über eine zaghafte Öffnung des Bodenmarktes für Ausländer Investoren anzulocken.
