Ein gutes halbes Jahr vor dem Start der nächsten «Tour de France» sorgt das weltberühmte Radrennen in Ostfrankreich für Ärger. Bewohner des Vogesen-Dörfchens Plancher-les-Mines wehren sich gegen umfangreiche Bauarbeiten, die den Ort für die Ankunft der 7. Etappe des Rennens im Juli fit machen sollen.
In der fünf Kilometer oberhalb des Dorfes gelegenen kleinen Skistation «La Planche des Belles Filles» (übersetzt etwa: Das Brett der schönen Mädchen) sind seit Mitte Oktober Arbeiter mit gut einem Dutzend Planierraupen und Baumaschinen zugange.
Statt aber die Skistation zu verschönern, wird sie verschandelt, finden die Einwohner und haben nun ihre eigene Protestbewegung der «Empörten» gegründet.
Der Plan sieht drei Parkplätze für den Tross der «Tour de France» vor sowie die Verlängerung einer Strasse bis zu der Stelle, wo am 7. Juli der Etappensieg ausgerufen wird.
«Kolossale Bauarbeiten»
«Wir hatten nichts gegen das Radrennen hier bei uns - im Gegenteil», versichert Bergführer Marc Brunet als Sprecher des Bürgerinitiative «Indignés de la Planche», (die «Empörten von la Planche»). «Doch als wir die kolossalen Bauarbeiten gesehen haben, waren wir entsetzt.»
Nach seinen Angaben soll die Umgestaltung der Skistation, deren vier Pisten und drei Lifte vor allem Familien aus der Umgebung anziehen, rund 500’000 Euro kosten. Das Geld sei unter anderem vom Departement Haute-Saône zur Verfügung gestellt worden.
Nur für einen einzigen Tag
«Und dies alles für einen Tag», schimpft Brunet. Die Grünen unterstützen den Protest - sie reichten Klage wegen «ungenehmigter Bauarbeiten» ein.
Der Senator und Präsident des Departementalrats, Yves Krattinger, weist die Kritik zurück. Die Durchfahrt der «Tour de France» werde neue Touristen in die Region locken. Vor allem der Fahrrad-Tourismus solle angekurbelt werden.