Die Landschaftsqualitätsbeiträge sind in der Landwirtschaft umstritten. Auch Nationalrat Hansjörg Knecht (SVP, AG) nimmt sich dem Thema an. Mittels Motion fordert er eine Änderung des Landwirtschaftsgesetzes, damit die Mittel der Landschaftsqualität ausschliesslich der produzierenden Landwirtschaft zukommen.
Mit einer parlamentarischen Initiative für einen Einzelkulturbeitrag für das Futtergetreide ist der Aargauer im Nationalrat knapp gescheitert. Die Initiative verlangte, dass das Bundesgesetz vom 29. April 1998 über die Landwirtschaft dahingehend zu ändern sei, dass zur Förderung der Getreide- und Futtermittelproduktion zwingend ein Einzelkulturbeitrag gewährt werden muss.
Nun geht der in Leibstadt wohnhafte Knecht in eine nächste Runde. Mittels Motion beauftragt er den Bundesrat, das Landwirtschaftsgesetz dahingehend zu ändern, damit die für die Landschaftsqualitätsprojekte bestimmten Mittel ausschliesslich der produzierenden Landwirtschaft zukommen.
Er begründet dies damit, dass die differenzierte und korrekte Ausrichtung von landwirtschaftlichen Direktzahlungen an die beitragsberechtigten Bewirtschaftenden für die Agrarverwaltung eine grosse Herausforderung darstelle. Immer mehr Mittel würden so im Kontroll- und Verwaltungsapparat versickern. „Mit der neuen AP 2014 - 2017 wird sich dieser Trend weiter verstärken, Ökobüros haben so Hochkonjunktur“, so Knecht.
Der Inhaber der Knecht-Mühle in Leibstadt AG nennt in seinem Vorstoss auch Beispiele. Ein Bauer erhalte einen Beitrag von 100 Franken pro Jahr, wenn er beispielsweise 5 bis 20 Hühner, Enten oder Gänse auf dem Hofe frei herumlaufen lasse. Auch der Einsatz eines Laubbläsers, der nicht mit Benzin betrieben werde, werde mit 100 Franken honoriert.
Eine ökologisch nachhaltige Produktion sei wichtig und stärke das Vertrauen der Konsumenten in die Produkte. Doch damit die Landwirtschaft auch in Zukunft eine Produktionsbranche bleibe, müssten die Mittel für die Landschaftsqualitätsprojekte zurückgefahren und der produzierenden Landwirtschaft zugeführt werden, so Knecht. Sonst verliere die Landwirtschaft die Bedeutung für die Volkswirtschaft.